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Juli 02/1998
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Wissenschaftspreis für Dr. Martin Sebaldt

(bn) Der Passauer Politikwissenschaftler und Privatdozent Dr. Martin Sebaldt ist am 24. Juni im Rahmen einer Veranstaltung der Deutschen Vereinigung für Parlamentsfragen mit dem Wissenschaftspreis des Deutschen Bundestages ausgezeichnet worden. Sebaldt erhielt die Auszeichnung für seine Habilitationsschrift "Organisierter Pluralismus - Kräftefeld, Selbstverständnis und politische Arbeit deutscher Interessengruppen".
Der Wissenschaftspreis des Bundestages ist mit 20.000 DM dotiert und wird für hervorragende Arbeiten vergeben, die zur Beschäftigung mit Parlamentsfragen anregen und zu einem vertieften Verständnis der parlamentarischen Praxis beitragen. Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth hob bei der Preisverleihung im Ersatzplenarsaal Wasserwerk hervor, daß der Vertretung von Interessen in Verbänden als Ausdruck des organisierten Pluralismus für eine freiheitliche Gesellschaft eine wichtige Funktion zukomme. Sebaldt trage mit seiner Arbeit dazu bei, die Rolle pluralistischer Strukturen als leistungsfähiges Element moderner Demokratie zu sehen.
Der Vorsitzende der Preisjury, Prof. Rudolf Morsey, lobte die Arbeit Sebaldts als "imponierende Forschungsleistung zum Verständnis des konkreten Pluralismus in der Bundesrepublik Deutschland"; sie werde bald als Standardwerk ihren Platz finden.
Sebaldt selbst bezeichnete den "Mythos vom gemeinwohlabträglichen Lobbyismus" zwar als "quicklebendig", er stehe jedoch auf "tönernen" Füssen. Die lobbyistische Realität sei "unspektakulär, regelgeleitet, ja fast banal und wohl für Publizistik und Wissenschaft unattraktiv".
Quelle: http://www.bundestag.de/bp/1998/bp9802/9802080g
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