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Dezember 06/1998
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"Fette Henne"

aus dem Münsterland für den Bundestag in Berlin Ein "Importprodukt" aus dem Münsterland schmückt in Berlin den Plenarsaal des Deutschen Bundestages. Wie schon sein kleinerer Bruder, der 1991 für den neuen gläsernen Bundestagsbau in Bonn das Licht der Welt erblickte, hat auch der rund sieben Meter hohe und mehr als acht Meter breite Berliner Bundestagsadler sein "Nest" im münsterländischen Nordwalde.
Der fast zweieinhalb Tonnen schwere, aus Aluminium gefertigte Vogel hängt an Seilen an der Stirnwand des Plenarsaales und ist aufgrund einer rückwärtigen Glaswand von beiden Seiten zu bewundern. So erhielt der staatstragende Greifvogel zum ersten Mal eine gestaltete Rückseite.
Josef Trendelkamp, Inhaber der gleichnamigen Metall- und Maschinenfabrik in Nordwalde, liebt außergewöhnliche Aufträge. In vielen Überstunden und auch sonntäglicher Arbeit ließen er und seine Mitarbeiter in nur drei Monaten das neue Hoheitszeichen entstehen.
Die Parlamentarier wollten auch in ihrem neuen Domizil auf das liebgewonnene Bonner Symbol nicht verzichten. Und so beschloß der Ältestenrat des Deutschen Bundestages am 2. September 1998, keinen neugestalteten Adler, sondern einen Nachbau der vielzitierten "fetten Henne" anfertigen zu lassen. Der stattliche Wappenvogel wurde in den 50er Jahren vom Bildhauer Ludwig Gies entworfen.
Die Entwurfszeichnungen, die Trendelkamp noch vom letzten Mal auf dem Rechner hatte, mußten nur vergrößert werden. Schwierigkeiten gab es aber beim Material. "Wir mußten erst einmal so große Aluminiumbleche auftreiben", erinnert sich der Firmenchef. Aber als die Lieferanten erfahren hatten, wofür Trendelkamp das Aluminium benötigte, schafften sie die Riesenbleche prompt herbei. Diese wurden dann auf einer speziell umgebauten Plasma-Schneideanlage zugeschnitten. Die Rumpf-Federn bogen die Arbeiter von Hand aus dem Bauch des Vogels. Ein spezieller Lack schützte das in Einzelteile zerlegte Wappentier auf der Reise nach Berlin.
Quelle: http://www.bundestag.de/bp/1998/bp9806/9806062
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