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Mai 05/2001
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DSB-PRÄSIDENT IM FACHAUSSCHUSS

"Ideen zur Nachwuchsförderung größtenteils nicht umgesetzt"

(sp) Vorschläge zur Verbesserung der Nachwuchsförderung in Spielsportarten wie Fußball und Basketball sind größtenteils nicht umgesetzt worden. Zu dieser Einschätzung gelangte der Präsident des Deutschen Sport Bundes (DSB), Manfred von Richthofen, im Sportausschuss am 9. Mai in seinem Bericht zur Entwicklung der Spielsportarten in Deutschland.

Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern des DSB, der Sportverbände und der betroffenen Ligen, hatte 1997 unter anderem ein klares Bekenntnis aller Verbände und der Spieler zu den jeweiligen Nationalmannschaften gefordert, um die Rahmenbedingungen bei der Nachwuchsförderung zu verbessern. Außerdem sollten sportbetonte Schulen einbezogen und die Spielpraxis für Nachwuchsspieler in den Bundesligen erweitert werden, indem sich die Vereine bei den Einkäufen von Nicht-.EU-Sportlern in Selbstbeschränkung üben. Da in vielen Verbänden diese Ideen nicht umgesetzt worden seien, hätten die Probleme im Nachwuchsbereich nicht beseitigt werden können, erklärte von Richthofen.

Wenn die Leistungsbilanz während der letzten drei Olympischen Spiele betrachtet werde, sei der Trend unverkennbar, dass Deutschland in der Weltspitze keine Rolle mehr spiele. Dies gelte auch für den Nachwuchsbereich, mit Ausnahme der Wasserball- und Hockeyjugend.

Nationalteams unterstützen

Von Richthofen forderte die Sportverbände auf, ihre Nationalmannschaften stärker zu unterstützen. Für die Ligen stehe nur noch der Punktspielbetrieb und dessen Vorbereitung im Zentrum des Interesses. Die Sportministerkonferenz solle Regelungen einführen, da die jeweiligen Sportverbände anscheinend nicht mehr das nötige Durchsetzungsvermögen gegenüber den Bundesligisten hätten, um selbstständig für eine Veränderung der Situation zu sorgen. In anderen europäischen Ländern sei eine Konzentration des Nationalkaders erreicht worden, da die Spieler bei Armee, Polizei oder bei Konzernen angestellt seien.

Die SPD-Fraktion wollte Gründe für das langsame Vorangehen bei der Nachwuchsförderung genannt haben. Außerdem interessierte sie, wo erste Erfolge sichtbar wären, die auf die Lösungsansätze der Arbeitsgruppe aus dem Jahr 1997 zurückzuführen seien und wie es um die Perspektive der Spielsportarten bestellt sei.

Initiative begrüßt

Die CDU/CSU begrüßte die Initiative der Ersten Fußball-Bundesliga, dass nur Vereine eine Lizenz erhalten, die Internate für Jugendliche unterhalten. Diese Idee aufgreifend, regte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen an, dies auf alle Bundesligen zu übertragen. Die Abgeordneten kritisierten Pläne, den Einsatz von Nicht-EU-Ausländern durch eine Einschränkung des Aufenthaltsrechts zu erschweren.

Die F.D.P. interessierte, ob es zu wenig junge Sportler gibt, die sich für die Spielsportarten entscheiden würden. Es habe eine gesellschaftspolitische Entwicklung hin zum "Individualverhalten" gegeben, die sich eventuell auch auf den Sport auswirke. Die Initiative der Innenministerkonferenz, auf eine Beschränkung von Nicht-EU-Ausländern hinzuwirken, befürwortete die Fraktion nicht, da dies einen Eingriff in die freiheitliche, multikulturelle Gesellschaft darstelle.

Aus der Perspektive der Fraktion der PDS soll zunächst wieder das Gefühl entstehen, dass es eine "Ehre sei, in Deutschland Sport zu treiben". Die Parlamentarier erhoffen sich eine engere Zusammenarbeit mit dem Bildungswesen, damit Förderungen schon in der Schule beginnen könnten.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2001/bp0105/0105070b
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