Unternehmensausgaben für Weiterbildung unter internationalem Durchschnitt
Berlin: (hib/MMÜ) Der für die Weiterbildung von Mitarbeitern aufgebrachte Ausgabenanteil an den Gesamtarbeitskosten lag bei deutschen Unternehmen in den 90er-Jahren unter dem internationalen Durchschnitt. Dies ergibt sich aus der als Unterrichtung vorgelegten Stellungnahme der Bundesregierung (15/5427) zum Bericht der Expertenkommission "Finanzierung Lebenslangen Lernens - Der Weg in die Zukunft". Dagegen würden die privaten Ausgaben für Weiterbildung "deutlich über dem EU-Durchschnitt" liegen. Um den bestehenden Wachstums- und Innovationsschwächen entgegenzuwirken, dürften die Investitionen in Ausbildung nicht weiter zurückgehen. Auch "(weiter-)bildungsferne Personengruppen" müssten in Anbetracht des absehbaren Fachkräftemangels für Zusatzqualifikationen motiviert werden. Hierzu hat die Bundesregierung den Ländern 4 Milliarden Euro für das Investitionsprogramm "Zukunft Bildung und Betreuung" bereitgestellt. Somit könne durch verbesserte ganztagsschulische Angebote der frühe Einstieg in das lebenslange Lernen gefördert werden. Zudem habe die 2001 in Kraft getretene Reform des Bundesausbildungsförderungsgesetzes sowohl zu einem Anstieg der Geförderten als auch zu einer Erhöhung der Studienanfängerquote geführt. Weiter führt die Bundesregierung an, dass sie den Kommissionsvorschlag "Bildungskosten steuerlich zu begünstigen" umgesetzt hat. Hierdurch sei die Bevölkerung in Höhe von 350 Millionen Euro zugunsten der Förderung des lebenslangen Lernens entlastet worden. Um zukünftig die Rahmenbedingungen für die berufliche Weiterbildung zu optimieren, sei die Gesamtstruktur des Bildungssystems zu verbessern. Da die finanziellen Spielräume hierfür jedoch nicht vorhanden seien, müssen laut Bundesregierung weitere "ungerechtfertigte Subventionen und Vergünstigungen" abgebaut werden.