Regierung: Sommerzeit-Regelung bietet keine Vorteile beim Energieverbrauch
Berlin: (hib/WOL) Im Hinblick auf den Energieverbrauch bietet die Umstellung auf die Sommerzeit keine Vorteile. Dies erklärt die Bundesregierung in ihrer Antwort (15/5459) auf eine Kleine Anfrage der FDP (15/5380). Danach haben bereits durch das Bundesumweltamt recherchierte Erkenntnisse vor zehn Jahren ergeben, dass von einer Zeitumstellung keine positiven Energiespareffekte zu erwarten sind. So werde die Einsparung an Strom für Beleuchtung durch den Mehrverbrauch an Heizenergie durch Vorverlegung der Hauptheizzeit überkompensiert. Aus umweltpolitischer Sicht bestehe wäre es daher nicht notwendig, die mitteleuropäische Sommerzeit beizubehalten. Deren Einführung in Deutschland im Jahr 1980 sei zur besseren Ausnutzung der Tageshelligkeit im Sommer und zur Angleichung der Zeitzählung an die benachbarten Staaten eingeführt worden. Deutschland sollte keine Zeitinsel bleiben.
Mit der Verabschiedung der EU-Richtlinie zur Regelung der Sommerzeit sei diese in Europa von 2002 an unbestimmte Zeit eingeführt worden. Sie beginne in jedem EU-Mitgliedstaat am letzten Sonntag im März und ende am letzten Sonntag im Oktober. Laut Antwort ist es für das Funktionieren des EU-Binnenmarktes von wesentlicher Bedeutung, dass Tag und Uhrzeit des Beginns und des Endes der Sommerzeit in der gesamten EU einheitlich festgelegt sind. Die Bundesregierung will daher daran festhalten, solange die Mitgliedstaaten nicht gemeinsam die Absicht haben, die Sommerzeit abzuschaffen.