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297/2001
Stand: 12.11.2001
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"Einsatz von Impfstoffen nach Anschlag mit B-Waffen nur begrenzt möglich"

/Gesundheit/Antwort

Berlin: (hib/RAB) Der Einsatz von Impfstoffen nach einem terroristischem Anschlag mit biologischen Waffen ist nur sehr begrenzt möglich. Dies ist das Ergebnis der Antwort der Bundesregierung (14/7359) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU (14/7199). Bei den meisten in Frage kommenden Erregern stehe eine Behandlung mit Antibiotika im Vordergrund, so zum Beispiel bei Milzbrand und Pest. Weiter heißt es, in Deutschland seien Impfstoffe gegen die Erreger von Milzbrand, Pest und Pocken nicht zugelassen und nicht kurzfristig verfügbar. Derzeit prüfe die Bundesregierung gemeinsam mit den für die Gesundheitsvorsorge zuständigen Ländern die vorhandenen Bestände an Impfstoffen gegen potenzielle biologische Kampfstoffe. Es werde daran gearbeitet, einen Vorrat an Pockenimpfstoffen aufzubauen. Entsprechende Kontakte zu Impfstoffproduzenten gebe es bereits. Der Antwort zufolge befinden sich gentechnisch hergestellte Impfstoffe gegen Milzbrand derzeit im Stadium der präklinischen Prüfung. Erst kürzlich seien im Mausmodell Schutzwirkungen eines DNA-Impfstoffs gegen eine Infektion mit Milzbranderregern beschrieben worden. Auch befänden sich Impfstoffe gegen Viren wie Ebola, Marburg und Lassavirus in der präklinischen Entwicklung. Nichts bekannt sei allerdings über klinische Versuche.

Weiter erklärt die Bundesregierung in der Antwort, die Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes, die etwa 80 Prozent der Versorgung mit Blutkonserven sicherstellten, verfolgten das Ziel, eine Katastrophenreserve von drei Tagen aufzubauen. Damit könnten im Katastrophenfall 5.000 bis 10.000 Personen unverzüglich versorgt werden. Nach dem Verbrauch der Reserve sei es möglich, den Bedarf durch die erhöhte Spendenbereitschaft der Bevölkerung zu ersetzen. Der einzelnen Blutspendeeinrichtungen seien darauf vorbereitet, für einen Zeitraum von bis zu vier Wochen entsprechende Testmaterialien für Blutkonserven zur Verfügung zu stellen. Damit könnten auch spontane Hilfskampagnen ausreichend bewältigt werden.

Weiter ergibt sich aus der Antwort, dass die Bundesregierung nach den Terroranschlägen in den USA auf der Ebene der Bundesministerien eine ministerielle Koordinationsgruppe gebildet hat, die die aktuelle Situation laufend diskutiert und die erforderlichen Vorbeugungs- und Schutzmaßnahmen einleitet. Nach Bekanntwerden der ersten Milzbrandfälle in den USA sei außerdem eine Bundesinformationsstelle für biologische Kampfstoffe am Robert-Koch-Institut in Berlin eingerichtet worden.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2001/2001_297/13
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