Chancen der EU-Erweiterung für den Tourismus nutzen
Berlin: (hib/VOM) Die Chancen der EU-Erweiterung für den Deutschlandtourismus zu nutzen ist das Ziel eines Antrags der CDU/CSU-Fraktion (15/3192). Darin wird die Regierung aufgefordert, dem Bundestag jährlich über den Fortschritt grenzüberschreitender Tourismusprojekte mit den EU-Beitrittsländern zu berichten. Die Deutsche Zentrale für Tourismus solle finanziell und personell gestärkt werden, damit vor allem in Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei intensiver für den Tourismusstandort Deutschland geworben werden kann. Auch Städtepartnerschaften mit osteuropäischen Kommunen seien intensiver als bisher zu fördern.
Auf EU-Ebene solle sich die Regierung für ein Sonderprogramm "Verkehrsprojekte Europäische Einheit" einsetzen und die Verkehrsinfrastruktur in den deutschen Grenzregionen zügig ausbauen. Die Fraktion tritt ferner dafür ein, das Radfernwegenetz auszubauen und dabei auch den grenzüberschreitenden Fahrradtourismus zu berücksichtigen. Bilaterale Gesprächskreise auf Regierungsebene mit den neuen Mitgliedstaaten sollten für einen Erfahrungsaustausch sorgen. Anzustreben sei ferner, dass die Umweltmarke "Viabono" als europäische Dachmarke für nachhaltigen Tourismus etabliert werden kann. Zusammen mit den Ländern müsse sich die Regierung überdies für einen grenzübergreifenden, nachhaltigen Tourismus in Schutzgebieten einsetzen. In den neuen EU-Staaten müsse die Entwicklung von Angeboten für nachhaltigen Tourismus unterstützt werden. Ein Erfahrungsaustausch über Angebote im Familien-, Sozial- und Jugendtourismus sei ebenso anzustreben. Darüber hinaus sollten grenzübergreifende Ausbildungsprojekte gefördert werden. In Litauen, Polen, Tschechien und der Slowakei sollten Beschränkungen für Reiseleiter aus anderen EU-Staaten aufgehoben werden. Schließlich seien faire Wettbewerbsbedingungen im Kur- und Heilbäderbereich vonnöten, so die Union.