Dokuementation
Der Weg zur Neuwahl
Chronik
22. Mai: SPD-Chef Franz Müntefering und
Bundeskanzler Gerhard Schröder kündigen noch am Abend der
Niederlage in Nordrhein-Westfalen eine vorgezogene Bundestagswahl
an.
23. Mai: Bundeskanzler Schröder spricht mit
Bundespräsident Horst Köhler über die
verfassungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Auflösung
des Bundestages.
30. Mai: Die Präsidien von CDU und CSU bestimmen
CDU-Chefin Angela Merkel einstimmig zur ersten Kanzlerkandidatin in
Deutschland.
9. Juni: Schröder teilt nach einem Gespräch mit
Köhler mit, er werde die Vertrauensfrage am 1. Juli nicht mit
einem Sachthema oder einer Gesetzesvorlage verbinden.
10. Juni: Die Spitzen von PDS und linker Wahlalternative
WASG vereinbaren ein Bündnis. PDS-Spitzenkandidat ist Gregor
Gysi. Der frühere SPD-Chef Oskar Lafontaine ist Nummer eins
der WASG-Liste in Nordrhein-Westfalen.
27. Juni: Bundeskanzler Schröder beantragt bei
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse die Vertrauensfrage
gemäß Artikel 68 Grundgesetz.
28. Juni: Müntefering schlägt der SPD-Fraktion
vor, dass sich die SPD-Abgeordneten bei der Vertrauensfrage der
Stimme enthalten sollen.
30. Juni: Der Kanzler unterrichtet die Spitzen der
Koalitionsparteien SPD und Grüne.
1. Juli: Bei der Abstimmung im Bundestag erreicht
Bundeskanzler Schröder das von ihm gewünschte Ergebnis
über seine Vertrauensfrage - die erforderliche Kanzlermehrheit
von 301 Stimmen wird klar verfehlt. Nur 151 von 595 Abgeordneten
sprechen ihm das Vertrauen aus, 296 stimmen mit Nein, 148 enthalten
sich der Stimme. Schröder schlägt Bundespräsident
Horst Köhler die Auflösung des Bundestags und vorgezogene
Neuwahlen vor.
4.-11. Juli: SPD, Grüne und Union verabschieden ihre
Wahlprogramme. SPD: Festhalten an Reformen mit sozialen Akzenten.
Grüne: Erstmals Schwerpunkte Wirtschaft und Soziales. CDU/CSU:
Vorrang für Arbeit.
5. Juli: Schröder lehnt eine Koalition mit dem
Linksbündnis aus PDS und WASG ab. Seit dem 17. Juli heißt
die PDS "Die Linkspartei".
11. Juli: Bundespräsident Köhler schickt der
Bundesregierung einen Fragenkatalog zur Vertrauensfrage und zur
angestrebten Neuwahl. Über die Antwort zwei Tage später
werden keine Angaben gemacht.
21. Juli: Bundespräsident Köhler löst den
Bundestag auf und setzt die Bundestagswahl für den 18.
September an.
1. August: Nach der SPD-Abgeordneten Jelena Hoffmann
reicht auch der Grünen-Parlamentarier Werner Schulz in
Karlsruhe Organklage gegen die Auflösung des Bundestags
ein.
9. August: Das Bundesverfassungsgericht verhandelt
über die Klagen zur Neuwahl des Bundestags.
25. August: Das Bundesverfassungsgericht weist die Klagen
der Abgeordneten Schulz und Hoffmann gegen die Auflösung des
Bundestages und die vorgezogene Neuwahl ab.
18. September: Bundestagswahl 2005
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