Selbsthilfeorientierte Armutsbekämpfung breitenwirksam gestalten
Berlin: (hib/WOL) Maßnahmen der selbsthilfeorientierten Armutsbekämpfung sollen über den Einzelfall hinaus durch ihre Wiederholbarkeit breitenwirksam sein, erklärt die Bundesregierung in ihrem dritten Bericht über die Armutsbekämpfung in der Dritten Welt durch Hilfe zur Selbsthilfe (14/6269). Eine weitere strategische Grundposition liege darin, Menschen in Armut durch Mobilisierung ihrer schöpferischen Fähigkeiten und Kräfte selbst zu Trägern der Verbesserung werden zu lassen und nicht zu "bloßen Beteiligten" eines von außen an sie herangetragenen Vorhabens. Neben einer generellen Darstellung der wichtigsten Strategieelemente, der globalen Rahmenbedingungen, der Verfahrensregeln und Instrumente widmet sich der Bericht dem Prozess einer stärkeren Berücksichtigung "beteiligungsorientierter Armutsbekämpfung" in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zwischen 1983 bis 1998. Dabei wird die Arbeit des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in diesem Bereich dargestellt und ein auswertender Überblick der Beiträge aller 22 staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit gegeben.
Entsprechend der Vorgabe durch Bundestagsbeschlüsse von 1993 und 1998 ist die Unterrichtung ausschließlich auf die Darstellung selbsthilfeorientierter Armutsbekämpfung ausgerichtet. Mit der Bilanz der deutschen staatlichen und nichtstaatlichen Zusammenarbeit von 1995 bis 2000 wird in der Vorlage auch ein Ausblick auf die Zukunft verbunden. So ergänze der Selbsthilfebericht das Aktionsprogramm 2015 der Bundesregierung, welches sich auf die Armutsbekämpfung als "überwölbende Aufgabe der Entwicklungspolitik" und als wichtige Komponente der gesamten Politikgestaltung der Bundesregierung beziehe. Abschlussteil und Schwerpunkt sind eigenverantwortlich verfasste Einzelbeiträge von 22 Organisationen, die charakteristische Züge und Empfehlungen aufzeigen. Mit einem Volumen von drei bis sieben Seiten je nach Größe und Ausrichtung der Organisation werden die "sehr unterschiedlichen Reichweiten" im Bereich selbsthilfeorientierter Armutsbekämpfung ausgewiesen. Dabei wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Notwendigkeit struktureller Veränderungen, der Stellenwert von Schuldenerlass, die Förderung der Zivilgesellschaft und die Berücksichtigung von Frauen im Rahmen von Gleichberechtigung und Beteiligung am Demokratieprozess aufgezeigt.