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061/2003
Stand: 20.03.2003
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NOK-Präsident Steinbach sieht gute Chance für deutsche Olympiabewerbung

Sportausschuss/

Berlin: (hib/POT) Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Klaus Steinbach, ist optimistisch, dass die am 12. April von der NOK-Mitgliederversammlung zu wählende deutsche Bewerberstadt gute Chancen haben wird, im Juli 2005 vom Internationalen Olympischen Komitee den Zuschlag für die Ausrichtung der Olympischen Spiele im Jahr 2012 zu erhalten. Dies betonte der NOK-Präsident in seinem Bericht zur aktuellen Situation des deutschen Sports vor dem Sportausschuss am späten Mittwochnachmittag. Nach der Wahl der deutschen Bewerberstadt am 12. April sei eine gemeinsame Kraftanstrengung und Kooperation von NOK, Deutschem Sportbund (DSB), den anderen Spitzensportverbänden und der Politik notwendig, zu der auch die unterlegenen Bewerberstädte ihren Beitrag leisten müssten. Wichtig sei neben der hohen technischen Qualität der Bewerbung auch eine große Begeisterung der gesamten Bevölkerung für die Olympiabewerbung. Steinbach unterstrich, dass, wenn Deutschland den Zuschlag für die Olympischen Spiele erhalte wolle, die Anstrengungen bei der internationalen Sportförderung, der Entwicklungszusammenarbeit sowie beim Sportaustausch wieder deutlich erhöht werden müssten. Auch eine stärkere deutsche Repräsentanz in internationalen Gremien sei dringend notwendig. Unabhängig vom Ausgang der Olympiabewerbung sei in den Regionen der fünf Bewerberstädte eine hohe Mobilisierung festzustellen. Die von der Evaluierungskommission des NOK aufgenommenen drei nationalen Prüfkriterien, Aufnahme von drei Pflichtsportstunden in die schulischen Lehrpläne, Förderung von Elitesportschulen sowie die Verankerung der Nachwuchssportförderung im Haushalt, hätte in den Bundesländern der Bewerberstädte bereits zu erheblichen Aktivitäten in diesen Bereichen geführt.

Die Bedeutung des Sports für die gesundheitliche Prävention von Jugendlichen muss bei der Diskussion um die Reform der Gesundheitspolitik stärker berücksichtigt werden. Dies erklärte der Präsident des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen, in seiner Stellungnahme zur aktuellen Situation des deutschen Sports. Nach einer von DSB und AOK mit 20 000 Schülerinnen und Schülern durchgeführten Studie habe sich die körperliche Leistungsfähigkeit der Sechs- bis Achtjährigen in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Des Weiteren mahnte von Richthofen eine schnelle Umsetzung der Ergebnisse der Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements" an, insbesondere die Ausweitung des Übungsleiterfreibetrages auf Organisationsleiter, die Einführung einer allgemeinen steuerfreien Aufwandspauschale in Höhe von 300 Euro pro Jahr, die Anhebung der Besteuerungsfreigrenze für wirtschaftliche Geschäftsbetriebe von Vereinen sowie die Umsetzung der Kommissionsvorschläge zum Spendenrecht, zu den haftungsrechtlichen Regelungen und zum verbesserten Schutz bei Unfällen. Außerdem könne Deutschland seine Position als führende Sportnation nur dann behaupten, wenn eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt seien, so der DSB-Präsident weiter. Dazu zählte er unter anderem die Erhaltung der Stellen bei Bundeswehr, Bundesgrenzschutz und Zoll für Spitzensportler. Damit Deutschland bei der Bewerbung um die Austragung von internationalen Sportgroßveranstaltungen künftig konkurrenzfähig bleibe, müsse zudem die Frage der Steuerbefreiung bei diesen Veranstaltungen befriedigend geregelt werden.

Der Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung Deutschen Sporthilfe, Hans-Ludwig Grüschow, zog in seinem Bericht ein positives Fazit der Stiftungsarbeit. Die für die Vermarktungsaktivitäten zuständige Tochtergesellschaft Deutsche Sport-Marketing GmbH habe ihre Erlöse in den letzten Jahren deutlich steigern können. Seit ihrer Gründung im Jahr 1967 habe die Stiftung über 33 000 Sportlerinnen und Sportler mit mehr als 270 Millionen Euro unterstützt. 2001 konnten dabei allein mehr als 3800 Athleten mit über 12 Millionen Euro gefördert werden. Grüschow wies darauf hin, dass insbesondere die eingesetzten Mittel für die Förderung von Eliteschulen sowie des Behindertensports deutlich erhöht werden konnten. Ein besonderer Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liege zudem in der Kooperation mit der Wirtschaft, um zusammen mit mittelständischen und großen Unternehmen die Vereinbarkeit von Beruf und Leistungssport zu optimieren.

Fraktionsübergreifend waren sich die Sportpolitiker darin einig, dass das Thema Gesundheitsprävention durch Sport in der politischen Diskussion um die Gesundheitsreform stärker berücksichtigt werden müsse. Auch über die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagements zu verbessern, herrschte Konsens.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2003/2003_061/01
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