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Was soll die Wahl verändern?

UMFRAGE

Aufgeblasener Buchstabe
P wie Partizipation. Ein aufgeblasener Buchstabe zeigt, worum es hier geht.

Umfrage beim Festival Berlin 05

War das nicht einfach ein Festival wie jedes andere auch? Bei Rock am Ring gibt es ja auch Musik, eine große Bühne, Campingplätze und Dixie-Klos. Nichts Besonderes? Doch! Denn die 12.000 jungen Menschen hatten am 12. und 13. Juni nicht nur Musik im Kopf, als sie zum Festival Berlin 05 in die Berliner Wuhlheide kamen. Tocotronic und die Fantastischen Vier gab es am Samstagabend sogar umsonst. Ihre 15 Euro berappten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die mit ihren Rucksäcken, Zelten und jeder Menge Ideen aus ganz Deutschland anreisten, für politische Workshops und Diskussionsrunden, für Kunstaktionen und Wettbewerbe rund um die Politik.

Im Angebot war ein kunterbunter Mix, von „Wir backen Arbeitsplätzchen“ über Gesprächsrunden mit Politikern oder „Projektmanagement für politisch Aktive“ bis hin zur „U18 – die Bundestagswahl für alle unter 18“. Wahlen waren natürlich ein heißes Thema – denn erst vor wenigen Wochen hatten Bundeskanzler Gerhard Schröder und SPD-Parteichef Franz Müntefering ihre Absicht bekannt gegeben, Neuwahlen anzustreben. Klar, dass an den Ständen, in den Workshops oder bei kreativen Pausen auf der Wiese des Parks heftig diskutiert wurde. „Was werde ich wählen und was soll sich durch Wahlen verändern?“ Dass Wahlen etwas verändern, darüber waren sich alle einig. Aber was soll passieren, was sind die Wünsche und Hoffnungen? Glasklar hat sich bei Berlin 05 unter die Menge gemischt und einfach mal nachgefragt.

1.

Judith Kretzschmann
Judith Kretzschmann.

Judith Kretzschmann, 25 Jahre, Studentin aus Berlin.

„Das Gesundheitssystem sollte für Kranke moderater gemacht werden.“

2.

Ayke Bogen
Ayke Bogen.

Ayke Bogen, 23 Jahre, Studentin aus Berlin.

„Es ist mir gar nicht so wichtig, welche Partei an die Regierung kommt, sondern dass mal ein bisschen aufgeräumt wird. Und dass den Leuten etwas mehr Mut gemacht wird, damit insgesamt in Deutschland eine bessere Stim­mung herrscht.“

3.

Jannet Hallei und Felix Henneberger
Jannet Hallei und Felix Henneberger.

Jannet Hallei, 17 Jahre und Felix Henneberger, 18 Jahre, Schüler aus Weimar.

„Bekämpfung von Rassismus ist das Allerwichtigste. Mehr Zusammenarbeit zwischen den Generationen, insbesondere zwischen Politikern und Jugendlichen, und mehr Offenheit untereinander.“

4.

Mona Abdollahi
Mona Abdollahi.

Mona Abdollahi, 15 Jahre, Schülerin aus Berlin.

„Mehr Arbeitsplätze auf jeden Fall, Abschaffung der Nazis und Diskos schon ab 15.“

5.

Hannes Scholz
Hannes Scholz.

Hannes Scholz, 20 Jahre, arbeitslos, aus Aschersleben.

„Man braucht mehr als Wahlen, um etwas zu verändern. Man braucht mehr Bildung und mehr Zusammenarbeit. Wichtig ist, dass mit den Jugendlichen gearbeitet wird und nicht nur für sie.“

6.

Lara Blank
Lara Blank.

Lara Blank, 16 Jahre, Schülerin aus Cuxhaven.

„Ich wünsche mir, dass dem Thema Globalisierung mehr Bedeutung zukommt und dass die kleinen Leute nicht die Opfer der mächtigen Wirtschaftsbosse bleiben.“

7.

Naomi Hergueta Geyer
Naomi Hergueta Geyer.

Naomi Hergueta Geyer, 18 Jahre, Schülerin aus Hamburg.

„Ein bisschen mehr Durchsichtigkeit. Es gibt zu viele Redeschlachten, ohne dass dabei was rauskommt. Ich wünsche mir eine konkrete Linie und endlich mal ein paar Reformen, um Deutschland aus der Misere zu helfen.“

8.

David Sanwald
David Sanwald.

David Sanwald, 17 Jahre, Schüler aus Renningen bei Stuttgart.

„Keine Studiengebühren!“

Umfrage: Reni Pischke und Frank Habermann | Fotos: Reni Pischke und Frank Habermann
Erschienen am 31.08.2005

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