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Pressemitteilung

03.11.1999

Tödliche Unfälle von Kindern durch Strangulation mit Kordeln an Kinderkleidung

Die Kinderkommission des Deutschen Bundestages hat sich mit der Gefahr von tödlichen Unfällen und schweren Verletzungen von Kindern durch Strangulation mit Kordeln an Kinderkleidung befaßt. Die Kommission hat einstimmig beschlossen, an die Verbände der Hersteller und Händler von Kinderkleidung zu appellieren, durch freiwillige Selbstverpflichtung auf die Kordeln an Kinderkleidung zu verzichten oder nur noch sog. "entschärfte" Kordeln, z. B. mit Sollreißstelle, zu verwenden, die keine Unfallgefahr darstellen.

Es sind leider eine Reihe von tödlichen Unfällen und schweren Verletzungen bekannt geworden, die durch Kordeln an Kinderkleidung ­ Anoraks, Kapuzen, Sweat-Shirts usw. ­ verursacht wurden. Die Unfälle geschahen insbesondere auf Kinderspielplätzen an Rutschbahnen und anderen Spielgeräten, wenn eine Kordel des Anoraks sich verfing und das Kind sich aus der tödlichen Halsumschlingung nicht mehr befreien konnte.

Weiterhin sind Fälle bekannt, in denen Kleidungsschnüre sich in der schließenden Tür eines Schulbusses oder einer U-Bahn verfingen und Kinder zu Tode geschleift wurden. Anorakkordeln verfingen sich in Rolltreppen und es kam trotz Notabschaltung zu schweren Verletzungen. Die Gefahren sind überall im Alltag verborgen.

Der für Spielplätze zuständige DIN-Normenausschuss hat der Kinderkommission mitgeteilt, daß die bestehenden sehr anspruchsvollen DIN-Normen für die technische Sicherheit auf Spielplätzen nicht ausreichen, um derartige Unfälle, die durch Kinderkleidung mit verursacht werden, zu verhindern.

In den USA und in England und zum Teil in skandinavischen Ländern wurden aufgrund der Unfälle die Schnüre an Kinderkleidung verboten.

Der Vorsitzende der Kinderkommission, Rolf Stöckel, MdB: "Bei dieser Gefahrenquelle durch Kinderkleidung für Leben und Gesundheit unserer Kinder besteht dringender Handlungsbedarf. Die Kinderkommission appelliert daher an die Hersteller und Händler, dieser vermeidbaren Unfallgefahr ein Ende zu machen".

Quelle: http://www.bundestag.de/parlament/gremien15/archiv/a13/a13_kk/kk_p_06
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