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197/1999
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FRAUEN ALS INTERNET-NUTZER UNTERREPRÄSENTIERT (ANTWORT)

Berlin: (hib/SIW-fa) "Frauen sind unterrepräsentiert” - zu diesem Ergebnis kommen laut Bundesregierung alle Untersuchungen auf die Frage nach der Beteiligung von Frauen im Internet. In der Antwort der Regierung ( 14/1768) auf die Kleine Anfrage der PDS ( 14/1465) nach der "Integration von Frauen in die Informationsgesellschaft” wird dieses Ergebnis von mehreren repräsentativen Untersuchungen belegt: Danach ist der Anteil der weiblichen Internet-Nutzer zwar von 1995 (6,2 Prozent) bis 1999 (23 Prozent) sichtbar gestiegen, liegt jedoch im Resultat eindeutig unter dem Anteil der männlichen Nutzer. Ähnlich sei die Situation in Kernberufen der Computerbranche, in denen nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit nur 23 Prozent Frauen sind - davon 21 Prozent in den alten und 41 Prozent in den neuen Bundesländer). Die Unterrepräsentanz von Frauen in der privaten wie in der beruflichen Nutzung elektronischer Medien gründet sich nach Angaben der Regierung auf mangelhafte Rahmenbedingungen, aber auch auf antizipierte Schwierigkeiten bei der Ausbildungs- und Berufswahl. So besitzen Frauen den Angaben zufolge seltener einen Computer als Männer. Auch der geringere Anteil bei der Erwerbstätigkeit spiele eine Rolle, da der Zugang zur Informationsgesellschaft bzw. zum Internet oft über die berufliche Erfahrung erfolge. Schließlich fehlten für unterschiedliche Gruppen interessante inhaltliche Angebote im Netz oder ihr Vorhandensein sei nicht ausreichend bekannt. Die Bundesregierung will deshalb staatliche Fördermittel vor allem für strategische Maßnahmen und Pilotprojekte einsetzen, um Frauen, Bildungseinrichtungen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Betriebe und Verbände anzuregen, mit eigenen Beiträgen die Beteiligung von Frauen an der Informationsgesellschaft zu unterstützen.

Insgesamt strebt die Bundesregierung eine deutliche Steigerung des Frauenanteils bei Berufsausbildungen in der Informationstechnologie (IT) auf 45 Prozent und bei Informatik-Studiengängen auf 25 Prozent bis zum Jahr 2003 an. Dies gilt insbesondere für die seit 1. August 1997 gelten Ausbildungsordnungen für die neuen IT-Berufe: Informatikkauffrau/-mann, IT-Systemkauffrau/-mann, Fachinformatiker/-in, IT-Systemelektroniker/-in. Erkenntnisse über Verbleib und Anteil von Frauen in den vier neuen IT-Berufen liegen laut Bundesregierung allerdings noch nicht vor. Die Aktivitäten von Regierung, Ländern, Universitäten und Sozialpartnern sollen zusammen mit einer Vielzahl von begleitenden Aktionen nicht nur dazu führen, Anteil und Situation der Frauen in der Arbeitswelt der ‚Neuen Berufe' zu verbessern, sondern sollen - so die Bundesregierung - auch in Schule und Studium eine Entwicklung in Gang zu bringen, die dem derzeit geringen Anteil von Frauen in

Forschung und Entwicklung (rund zwölf Prozent an Fachhochschulen und Universitäten) entgegenwirkt. Im Bereich der Schulen wird es hierzu mit dem Projekt "Verein Schulen an Netz e.V.” auch eine Fortbildung des Bundesbildungsministeriums für Lehrerinnen geben.



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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/1999/9919702
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