Jagdgeschwader "Mölders" kostete letztes Jahr fast 200 Millionen DM
Berlin: (hib/VOM) Die Bundeswehr beziffert die Betriebskosten des Jagdgeschwaders 74 "Mölders" in Neuburg an der Donau (Bayern) im vergangenen Jahr mit 197,9 Millionen DM. Darin seien Personal-, Material- und Infrastrukturkosten enthalten, teilt sie in ihrer Antwort ( 14/6148) auf eine Kleine Anfrage der PDS-Fraktion ( 14/5920) mit. Die Kosten für das Personal auf dem Flugplatz Neuburg gibt die Regierung für Soldaten mit 69,5 Millionen DM und für das Zivilpersonal mit 38,9 Millionen DM an. Das Jagdgeschwader habe im letzten Jahr 6.730 Flugstunden geflogen. Auf dem Flugplatz selbst seien 16.106 Flugbewegungen registriert worden. Die Betriebskosten für eine Flugstunde mit dem Waffensystem F-4F hätten 24.970 DM betragen, der Treibstoffverbrauch habe bei 40.591 Kubikmeter gelegen. Durchschnittlich seien im letzten Jahr 1.118 Berufs- und Zeitsoldaten sowie 380 Wehrpflichtige beim Jagdgeschwader stationiert gewesen. Die durchschnittliche Zahl der zivilen Mitarbeiter beziffert die Regierung auf 354.
Wie es in der Antwort weiter heißt, hat das Jagdgeschwader mit dem Waffensystem F-4F den Einsatzauftrag der Luftverteidigung. Die Einsatzvarianten "Abfangeinsatz" und "Luftkampf" seien regelmäßig mit kürzerer Flugdauer verbunden. Diese kurzen Flugzeiten führten zu einer höheren Zahl von Flugbewegungen pro Flugstunde im Vergleich zu den Einsätzen der Jagdbombergeschwader. Dies erkläre die höhere Zahl von Flugbewegungen in Neuburg im Vergleich zu Lechfeld und Memmingen bei vergleichbaren Flugstundenaufkommen. Die Bundeswehr und die Luftwaffe hätten eine Reihe von Maßnahmen getroffen, um die Belastung durch Lärm- und Schadstoffe zu verringern, beispielsweise ein Start- und Überflugverbot in der Mittagspause und Überflugverbote über Gemeinden bei besonderen Anlässen wie Beerdigungen.