Tourismus kein Gegenstand der Beitrittsverhandlungen zur EU
Berlin: (hib/VOM) Der Tourismus ist nicht Gegenstand der 31 Verhandlungskapitel zwischen der Europäischen Union und den Beitrittskandidaten. Dies geht aus einem Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums über Tourismusprojekte zur Unterstützung der EU-Erweiterung hervor, den der Tourismusausschuss am Mittwochnachmittag beraten hat. Als Beispiel für ein grenzüberschreitendes Tourismusprojekt nannte das Ministerium die Förderung des Fahrradtourismus, indem ein Oder-Neiße-Radweg als Modellroute an der EU-Außengrenze entlang erstellt wird. Er solle Teil eines deutschlandweiten Radfernwegenetzes werden und Struktureffekte für das mittelständische touristische Angebot an der Grenze zu Polen und Tschechien auslösen. Darüber hinaus habe im Mai ein Expertentreffen im Ostseerat zum Tourismus stattgefunden, in dem die Chancen und Möglichkeiten einer längeren Zusammenarbeit der Tourismusverantwortlichen in der Ostseeregion ausgelotet worden seien.
Die CDU/CSU gab zu überlegen, ob nicht stärker Marketingmaßnahmen in die grenzüberschreitende Kooperation mit den Beitrittskandidaten aufgenommen werden könnten. Positiv zu werten sei, dass viele Fördermittel in die Tourismuswirtschaft fließen, obwohl der Tourismus kein Verhandlungsgegenstand sei. Die F.D.P. sah eine große Herausforderung darin, Tourismusströme in die Beitrittsländer umzulenken. Die eigenen Grenzregionen müssten gefördert werden. Durch gemeinsame grenzüberschreitende Projekte könne das Zusammenwachsen unterstützt werden, so die Liberalen.