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303/2001
Stand: 15.11.2001
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EU-Beitrittsländer legen Wert auf Qualität im Tourismus

Ausschuss für Tourismus/

Berlin: (hib/VOM) Die SPD-Fraktion hat sich am Mittwochnachmittag zufrieden darüber geäußert, dass die EU-Beitrittsländer Estland, Polen, Slowenien, Tschechien und Ungarn großen Wert auf Qualität bei der Entwicklung ihrer Tourismuswirtschaft legen. Vertreter der Botschaften dieser Staaten hatten den Tourismusausschuss über die aktuelle Situation des Tourismus in ihren Ländern informiert. Erfreut zeigten sich die Sozialdemokraten darüber, dass Slowenien im Vorgriff auf den Beitritts bereits den Duty-free-Handel abgeschafft habe. Der Vertreter Tschechiens räumte ein, dass es die Verkaufsstellen mit zollfreiem Warenverkauf in seinem Land noch bis Ende 2003 geben werde. Es sei aber möglich, dass diese Frist verkürzt werde, weil die Öffentlichkeit dagegen sei. Die CDU/CSU-Fraktion betonte, die Tourismuspolitik sei die beste Außenpolitik, die zwischen zivilisierten Staaten gemacht werden könne. Auf den zunehmenden Ökotourismus wiesen Bündnis 90/Die Grünen hin. Es sei anzustreben, dass die Touristen umweltfreundlich reisen könnten und umweltfreundliche Produkte vorfänden. Auch sei es wichtig, mehr über gemeinsame Vermarktungsstrategien nachzudenken. Die FDP stimmte der Aussage des ungarischen Botschafters zu, der Tourismus sei ein strategischer Wirtschaftszweig. Es sei zu hoffen, dass die genannten Beitrittsländer bereits an den Europawahlen 2004 teilnehmen könnten.

Während deutsche Touristen in Slowenien noch vor den Italienern und den Österreichern an erster Stelle stehen, liegen sie in Estland nur auf Platz sieben, wie in der Sitzung zu erfahren war. Polen meldete einen Rückgang der Zahl der ausländischen Besucher seit etwa einem Jahr. In Tschechien machten die deutschen Besucher etwa ein Drittel der ausländischen Touristen aus. Der Botschafter Ungarns plädierte dafür, die Zahl der ungarischen Praktikanten im deutschen Hotelgewerbe zu verdoppeln, da diese Praktika eine gute Ergänzung zur Ausbildung in Ungarn seien. Auch sei das ungarische Tourismusamt bemüht, Familien für einen Urlaub auf dem Bauernhof zu motivieren. Wünschenswert wäre nach seiner Meinung, wenn die deutschen Krankenkassen auch Kuren in Ungarn bezahlen würden. Zu erwarten sei, dass eine ungarische EU-Mitgliedschaft und die Aufhebung der Grenzkontrollen einen Ansporn bilden, noch mehr nach Ungarn zu reisen. Die Vertreterin Polens kritisierte die Situation an der gemeinsamen Grenze mit den langen Staus vor allem am Wochenende. Hier sollte es zu einer Öffnung noch vor einem EU-Beitritt kommen. Zwar kämen 50 Millionen Deutsche jährlich nach Polen, doch sei man für die westlichen Nachbarn immer noch nicht zu einem Urlaubsland geworden. Der Vertreter Sloweniens bezweifelte, dass Deutschland zu einem bedeutenden Reiseland für seine Landsleute werden könnte. Diese ziehe es doch eher nach Österreich, in die Schweiz, nach Italien oder Frankreich.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2001/2001_303/02
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