Interreligiösen und interkulturellen Dialog fördern
Berlin: (hib/WOL) Den interreligiösen und interkulturellen Dialog fördern soll die Bundesregierung in der Auswärtigen Kulturpolitik und in der Entwicklungszusammenarbeit. Dies fordert die CDU/CSU mit einem Antrag (14/9104). Entsprechende Projekte und Programme seien zu einer Schwerpunktaufgabe zu machen. Bei der Evaluierung - der Prüfung und Bewertung - von Programmen und Projekten der Entwicklungszusammenarbeit müsse der interkulturelle und interreligiöse Dialog stärker einbezogen werden. Schließlich sei mehr Geld für kleinere Projekte zur Verfügung zu stellen, um den interreligiösen Dialog vor Ort zu fördern.
Mit Absichtserklärungen sei es nicht getan, betont die Union. Mittelkürzungen für Projektträger mit einem entsprechenden Ansatz seien ein falsches Signal. Im kleinstrukturierten Bereich dörflicher Gemeinschaften, in denen verschiedene religiöse Gruppen zusammenleben, könne es mit dem Ansatz zu notwendigen Solidarisierungen innerhalb der Gemeinschaften kommen und einer Ghettoisierung einzelner religiöser Gruppen entgegengewirkt werden, heißt es im Antrag. Von den Mitteln, die die Bundesregierung aus dem Antiterrorpaket zur Verfügung gestellt habe, kämensolchen Projekten nur marginale Beträge zu gute, obwohl Armut und ungleiche gesellschaftliche Grundlagen ein Nährboden für religiösen Extremismus seien. Dagegen habe Extremismus eine geringe Chance, wenn eine auf die Akzeptanz anderer Religionen und Kulturen zielende Entwicklungsarbeit geleistet werde.