Fraktionen wollen medizinische Versorgung von Jugendlichen verbessern
Berlin: (hib/RAB) Die breite Mehrheit von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP setzt sich dafür ein, die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu sichern und zu verbessern. In einem Antrag (14/9544) heißt es, die Physiologie von Kindern und Jugendlichen unterscheide sich ganz erheblich von der erwachsener Menschen. Deshalb müssten Versorgungskonzepte auf ihre speziellen Belange zugeschnitten werden. Neben der Behandlung akuter und chronischer Krankheiten wüchsen derzeit die Aufgaben der Früherkennung von Krankheiten und Fehlentwicklungen, der Gesundheitsförderung, der Vorbeugung sowie der Rehabilitation. Unter anderem führten gesundheitsrelevante Gewichtsprobleme sowie Sucht- und Drogengefährdung dazu, dass das Jugendalter keineswegs die gesündeste Lebensspanne ist, heißt es in der Initiative weiter.
Im einzelnen fordern die vier Fraktionen eine auf Dauer angelegte bundesweite Informationskampagne mit dem Ziel, Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen zu stärken und vor allem der Impfmüdigkeit entgegenzuwirken. Auch solle geprüft werden, ob Arzneimittelhersteller dazu verpflichtet werden können, bei Neu- und Nachzulassungen die Integrationsstellung auch für die Kinderheilkunde zu beantragen. Außerdem soll das bei Kindern vorkommende Aufmerksamkeitsdefizits- und Überaktivitätssyndrom (ADHS) durch wissenschaftliche Studien untersucht und Forschungsprojekte über die Langzeitfolgen der Einnahme von Methylphenidat, ein Medikament zur Beseitigung der Mängel von ADHS, eingeleitet und gefördert werden. Weiter solle geprüft werden, ob die Ausbildung und Weiterbildung von Kinderärzten nach dem Vorbild der allgemeinen medizinischen Weiterbildung finanziell gefördert werden kann.