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009/2003
Stand: 15.01.2003
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Korrektur über Hungersnot in 25 Ländern Afrikas ändert nichts am Ernst der Lage

Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung/

Berlin: (hib/WOL) Die Differenzierung zu Informationen der UNO-Organisation "Food and Agriculture" (FAO) über eine drohende Hungersnot in 25 Ländern Afrikas können so nicht übernommen werden. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass es sich insgesamt um eine der schlimmsten Ernährungsnotlagen der letzten Jahrzehnte im südlichen Afrika handelt. Dies erklärte eine Vertreterin des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) am Mittwoch gegenüber Mitgliedern des Ausschusses. Danach seien die Länder Tansania, Kenia, Madagaskar und Ruanda nicht zu den von einer akuten Ernährungskrise betroffenen Ländern zu zählen. Insgesamt seien nach Einschätzung der FAO und des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WEP) derzeit 40 Millionen Menschen vom Hunger bedroht. Besonders betroffen seien die Bürger von Simbabwe, Angola, Lesotho, Swasiland und Mosambik; in den Ländern Sambia, Malawi, Äthiopien und Eritrea sei sogar der Nahrungsmittelnotstand erklärt worden.

Die Regierung von Mosambik habe nur deshalb auf die Ausrufung des Nahrungsmittelnotstandes verzichtet, weil den angrenzenden, schlimmer betroffenen Ländern der Vortritt gewährt werden solle, so die Ministeriumsvertreterin. Bei etwa 15 von insgesamt 40 Millionen betroffenen Menschen gebe es nach Schätzungen der FAO und des WEP einen Bedarf an Soforthilfe mit bis zu 1,6 Millionen Tonnen Nahrungsmitteln bis April 2003, und einen Bedarf von etwa 1,9 Millionen Tonnen Nahrungsmittel für weitere 11 bis 15 Millionen Menschen bis Juni 2003 in der Region des Horns von Afrika. Die Ursachen für die Not dieser beiden größten Krisenherde sind laut BMZ sehr komplex. Danach haben sich die klimatischen Bedingungen in vielen Ländern dieser Region sehr ungünstig entwickelt - mit Überschwemmungen, unvorhersehbare Frostperioden und langen Trockenzeiten in Verbindung mit starker Bodenerosion. Gleichzeitig mache es die dortige Preisentwicklung den ärmeren Bevölkerungsteilen unmöglich, sich selbst zu ernähren.

Verschärft werde die Entwicklung durch HIV und AIDS, an denen zwischen 30 und 40 Prozent der Bevölkerung erkrankt seien. Dies führe zu massiven Arbeitsausfällen und immensen Gesundheitskosten. Zu versorgen seien überdies in sechs Staaten im südlichen Afrika etwa 4,2 Millionen Waisenkinder. Eine weitere Verschärfung der Notsituation sei auf die politische Zerrissenheit etwa in Simbabwe zurückzuführen oder werde - wie etwa in Angola - durch Missmanagement und Korruption verursacht. Deutschland trage als wichtiger Akteur im Kreis der großen Gebernationen zur Linderung der aktuellen Krise bei. Insgesamt leiste die EU ein Beitrag in Höhe von 488 Millionen Euro für Nothilfemaßnahmen, für Ernährungssicherung und für langfristige Ansätze, so die BMZ-Vertreterin.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2003/2003_009/02
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