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258/2003
Stand: 20.11.2003
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Die Tsetsefliege kann noch nicht nachhaltig bekämpft werden

Entwicklungszusammenarbeit/Antwort

Berlin: (hib/WOL) Bisher konnte eine wirklich nachhaltige Wirksamkeit der Methoden zur Bekämpfung der Tsetsefliege nicht erreicht werden. Dies erklärt die Bundesregierung in ihrer Antwort (15/1877) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU (15/1758). Die Union hatte sich nach der Unterstützung von Entwicklungsländern bei der Bekämpfung von Tsetsefliegen und der Übertragung der Schlafkrankheit erkundigt und sich auf eine Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezogen, wonach heute wieder 300.000 bis 500.000 Menschen mit den von der Tsetsefliege übertragenen Trypanosomen infiziert sind. Außerdem führe der Verlust von Rindern, Schafen und Ziegen zu einem Schaden an Vieh- und Ackerbewirtschaftung in Höhe von 4 Milliarden Dollar jährlich. Angesprochen wurde dabei der Erfolg der SIT (Steril Insect Technique). Dabei führt eine Gammastrahlung zur Sterilisierung und zum Rückgang der Tsetsefliege. Die Regierung erklärt nun, die Erfolge in Sansibar seien bekannt und nur aus der Inselsituation und dem sehr eingeschränkten Trägerpotenzial weniger Tsetsefliegenarten zu erklären. Dagegen sei eine frühere, zunächst ebenfalls erfolgreiche Erprobung in den Kontinentalstaaten Afrikas schließlich gescheitert. Dort kämen bis zu 30 unterschiedliche Arten der Tsetsefliege für die Übertragung von Trypanosomen in Frage und alle vorkommenden Arten einer Region müssten gleichzeitig sterilisiert werden. Nach anfänglichen Erfolgen in Burkina Faso sei es beispielsweise zu einer Re-Invasion der Tsetsefliege des ursprünglichen Bekämpfungsgebiets gekommen, weil die erforderlichen und sehr aufwendigen Barrieren nicht finanziert werden konnten.

Aufgeführt werden in der Antwort auch bisher bekannte Methoden zur Kontrolle oder Bekämpfung der Tsetsefliege und der durch sie übertragenen Schlafkrankheit. Danach hat in der Vergangen

heit die Verwendung von Insektiziden zu großen Erfolgen geführt. Die Wirkung sei aber nicht nachhaltig gewesen und habe toxische Belastungen in der Nahrungskette durch schwer abbaubare Insektizide (DDT) ausgelöst. Nicht wirklich nachhaltig sei auch die Lethal-Insect-Technique (LIT) durch mit Insektiziden oder Pilzsporen kontaminierte Banner und Fliegenfallen, die Tsetsefliegen durch Geruch bzw. Farben anziehen. Gleiches gelte für die so genannte "fake cow-Technik", bei der mit Insektiziden und Geruchsstoffen imprägnierte Rinderattrappen zum Einsatz gelangen. Nach Angaben der Bundesregierung verfügen deutsche Institute und Universitäten über fundiertes Wissen in diesem Bereich. Wissenschaftliche Programme und Begleitforschungen würden derzeit nur im bescheidenen Rahmen weitergeführt.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2003/2003_258/03
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