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086/2004
Stand: 31.03.2004
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Eine zeitwertorientierte Bilanzierung verursacht neben Vorteilen auch Probleme

Recht/Antwort

Berlin: (hib/BOB) Probleme verursacht eine zeitwertorientierte Bilanzierung, wenn nur unsichere Bewertungsmethoden für die Ermittlung des jeweiligen Zeitwertes, insbesondere bei nicht marktfähigen Finanzierungsinstrumenten, zur Verfügung stehen. Hier können in einigen Bereichen Unsicherheiten entstehen, die den höheren Nutzen zeitwertorientierter Ansätze im Vergleich zu traditionellen Rechnungslegungsgrundsätzen mindern. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 15/2730) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion ( 15/2628) mit. Wie sie weiter erläutert, haben Jahres- und Konzernabschlüsse primär eine Informationsfunktion. Sie sollten ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens vermitteln. Eine Bilanzierung, die sich an Markt- oder Zeitwert der Vermögensgegenstände eines Unternehmen orientiert, könne unter der Vorraussetzung, dass verlässliche Zeitwerte ermittelt werden können, grundsätzlich eine besseren Einblick bieten als eine Bewertung, die auf historischen Werten basiert. Zeitwertorientierte Bewertung erhöhe insoweit die Transparenz und führe zu einer besseren Vergleichbarkeit der Abschlüsse.

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Die Regierung weist im Übrigen darauf hin, der europäische Bankensektor befinde sich derzeit in einem Veränderungs- und Anpassungsprozess. Die Gründe hierfür seien vielfältig. Stichworte seien beispielsweise Integration, Internationalisierung, Investmentbanking und Wegfall der Gewährträgerschaft der öffentlichen Hand. Außerdem würden wichtige bankaufsichtsrechtliche Vorschriften derzeit überarbeitet. Auch höheren Transparenzanforderungen der Kapitalmärkte und Änderungen der Rechnungslegung spielten dabei eine Rolle. Insofern könnten die möglichen Auswirkungen zeitwertorientierter Bilanzierung auf den europäischen Bankensektor aber nicht isoliert betrachtet werden.

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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2004/2004_086/03
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