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Stand: 08.05.2001
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Südkoreas Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger Kim Dae-jung dankt Deutschem Bundestag für Unterstützung

Der südkoreanische Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger Kim Dae-jung hat dem Deutschen Bundestag für dessen Unterstützung seines politischen Lebenswerkes und der Annäherungspolitik gegenüber Nordkorea gedankt. Die Deutsch-Koreanische Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages war mit einer siebenköpfigen Delegation von Präsident Kim Dae-jung in dessen Amtssitz "Blue House" in Seoul empfangen worden. Der Delegation gehörten der Vorsitzende der Parlamentariergruppe Hartmut Koschyk (CDU/CSU), die stellvertretenden Vorsitzenden Johannes Pflug (SPD), Detlev Parr (FDP), Prof. Heinrich Fink (PDS) sowie die Abgeordneten Reinhard Hampel (SPD), Volker Neumann (SPD) und Erika Reinhardt (CDU/CSU) an.

Die Bundestagsdelegation hatte Präsident Kim Dae-jung als "Garant für Demokratie, Menschenrechte und Frieden" auf der koreanischen Halbinsel bezeichnet und dem Friedensnobelpreisträger eine Bundestagsresolution erläutert, die in Kürze in einer Korea-Debatte des Parlamentes interfraktionell verabschiedet werden soll. Präsident Kim Dae-jung begrüßte diese Bundestagsinitiative als "große Ermutigung" seiner Annäherungspolitik gegenüber Nordkorea.

Bei ihren politischen Gesprächen in Seoul hatten sich die Bundestagsabgeordneten dafür ausgesprochen, weitere humanitäre Hilfsleistungen an Nordkorea davon abhängig zu machen, ob Pjöngjang bei den geplanten Rindfleisch-Lieferungen die Zusage einhält, der deutschen Seite Inspektionen zu gestatten, ob auch die einfache, Not leidende Bevölkerung Nordkoreas in deren Genuss kommt. "Wenn dies nicht einwandfrei sichergestellt ist, sind weitere deutsche Hilfsleistungen an Nordkorea kaum denkbar", so die Abgeordneten.

Auf südkoreanischer Seite waren die Bundestagsabgeordneten auf Zustimmung gestoßen, da sie ihren Besuch in Nordkorea abgesagt hatten, nachdem man ihnen die Einreise von Südkorea aus nicht gestattet und sie auf einen Umweg über Peking verwiesen hatte. "Ein derartiges Verhalten entspricht nicht dem Geist zweier Staaten, die diplomatische Beziehungen aufgenommen haben!", so die Bundestagsdelegation. An ihrer Besuchsabsicht in Nordkorea will die Deutsch-Koreanische Parlamentariergruppe aber festhalten. Der Besuch soll erfolgen, "wenn die Umstände dies erlauben und wir sicher sind, in Pjöngjang willkommen zu sein!", so die MdB.

Einen wichtigen Stellenwert in den deutsch-koreanischen Beziehungen muss nach Auffassung der Bundestagsdelegation die Unterstützung des großen koreanischen Interesses an deutscher Sprache und Kultur einnehmen. "In keinem Land der Region hat die deutsche Sprache und Kultur einen derartigen Stellenwert wie in Südkorea." Auch in Nordkorea sei das Interesse aufgrund der engen Beziehungen der ehemaligen DDR zu Nordkorea groß. "Diese einmalige Chance für die deutsche auswärtige Kulturpolitik auf der koreanischen Halbinsel dürfe nicht gefährdet werden", meinten die Abgeordneten im Hinblick auf mögliche Haushaltskürzungen für deutsche Sprach- und Kulturprojekte in Korea. Die Bundestagsdelegation hatte das Goethe-Institut in Seoul und die deutsche Schule in Seoul besucht.

Zu den Gesprächspartnern der Bundestagsdelegation in Südkorea gehörten neben Staatspräsident Kim Dae-jung u.a. Parlamentsprä-sident Lee Man-sup, Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses und des Wiedervereinigungskomitees des koreanischen Parlaments, Außenminister Han Seung-Soo, Oppositionsführer Lee Hoi-Chang, der Vorsitzende der Koreanisch-Deutschen Parlamentariergruppe im südkoreanischen Parlament, Hahn Hwa-Kap und weitere Mitglieder der Parlamentariergruppe, die Deutsch-Koreanische Han-delskammer, die in Südkorea vertretenen politischen Stiftungen, Vertreter der südkoreanischen Gewerkschaften und der Deutsch-Koreanischen Freundschaftsgesellschaft. Auch hatte die Bundestagsdelegation die innerkoreanische Demarkationslinie bei Panmunjom besichtigt und war mit Vertretern des UN-Kommandos in Korea und der Überwachungskommission der neutralen Staaten Schweiz und Schweden in der demilitarisierten Zone an der Demarkationslinie zusammengetroffen. Im Hinblick auf die zwischen der EU/Deutschland und Südkorea strittigen Werftenproblematik hatte die Bundestagsdelegation die Hyundai-Schiffswerft in Ulsan besucht.

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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/presse/2001/pz_0105081
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