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Stand: 11.10.2001
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Öffentliche Sitzung des Sportausschusses


17.10.2001
14.00 - 18.00 Uhr
Öffentliche Sitzung des Sportausschusses
Berlin, Reichstagsgebäude, Sitzungssaal 2. S. 036

Tagesordnung


Öffentliche Anhörung

zum



Antrag der Fraktion der CDU/CSU „Errichtung eines Fonds zur Unterstützung der Doping-Opfer der DDR“ (Drs. 14/5674)







Fragenkatalog

I. Teil

1. Wie funktionierte Ihrer Kenntnis oder Erfahrung nach das Dopingsystem der DDR und worauf basiert ihr Wissen? Haben in diesem Zusammenhang die Unterlagen aus dem ehemaligen „Ministerium für Staatssicherheit der DDR“ eine Rolle gespielt?

2. Welche Sportarten waren in der ehemaligen DDR insbesondere Bestandteil von Dopingkonzeptionen?

3. Wie viele Sportlerinnen und Sportler der ehemaligen DDR waren nach Ihrer Auffassung vom systematischen Doping erfasst und wieviele davon haben körperliche Schäden davongetragen oder müssen noch damit rechnen einschließlich der Nachfolgegeneration?

4. In welchem Maße waren die betroffenen Sportlerinnen und Sportler über die Einnahme / Verabreichung von Dopingsubstanzen einschließlich möglicher Nebenwirkungen und eventueller Spätschäden informiert und inwieweit waren sie in der Lage, sich dem Doping zu entziehen, ohne gewichtige Nachteile in Kauf nehmen zu müssen?

5. Wie stellt sich aus Ihrer Sicht die bisherige Aufarbeitung des Dopingsystems der DDR durch Staat, DSB, NOK, usw. und die Strafverfolgung der dafür Verantwortlichen dar und was halten Sie weiterhin für erforderlich?

6. Welche Rolle hat die Pharmazeutische Industrie beim systematischen Doping der ehemaligen DDR gespielt und gibt es dazu eine entsprechende Aufarbeitung?

7. Nach welchen Kriterien könnten beteiligte Personen als Täter, Mitwissende oder Opfer eingestuft werden?


II. Teil

8. Gibt es gesicherte Erkenntnisse über eine Kausalität von Doping und eingetretenen physischen und psychischen Schäden? Wenn nicht, welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um diese Kausalität nachzuweisen?

9. Wie sehen die zu erwartenden Schäden und ihre Behandlungsmethoden aus?

10. Welche Beeinträchtigungen sind mit den Schäden und den Behandlungen verbunden?

11. Wie hoch wird die Zahl der Opfer der 2. Generation eingeschätzt? Gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, die einen Kausalzusammenhang zwischen den originären Opfern und der Nachfolgegeneration nachweisen? Welche Maßnahmen halten Sie gegebenenfalls für erforderlich?


III. Teil

12. Gibt es medizinische Kriterien, die Grundlage für Zahlungen an Opfer des DDR-Dopings sein könnten?

13. Sind medizinische Gutachten in jedem Einzelfall unumgänglich?
14. Werden die medizinischen Behandlungskosten durch die Krankenversicherungen abgedeckt?

15. Welche Aspekte müssen bei einem rechtssicheren Verfahren berücksichtigt werden?

16. Kann den DDR-Dopingopfern im Rahmen vorhandener Rechtsvorschriften ggf. nach deren Ergänzung geholfen werden?


IV. Teil

17. Wie viele Personen haben sich bisher mit der Bitte um Hilfe und Unterstützung an den Doping-Opfer-Hilfe-Verein und die Sportorganisationen gewandt und welchen Umfang haben die bisher geleisteten finanziellen Hilfen?

18. Wie sollten Ihrer Meinung nach Sport, Politik und Wirtschaft den DDR-Dopingopfern zukünftig helfen und welchen finanziellen Rahmen halten Sie dafür erforderlich?

19. Nach welchen Kriterien sollte diese Hilfe an die Opfer erfolgen und welche Organisationen halten Sie dafür in der Lage, diese Aufgabe mit einem vertretbaren Verwaltungsaufwand durchzuführen?

20. Können Folgerungen aus dem systematischen Doping abgeleitet werden, um zukünftig unerlaubtem Doping – vor allem im Breitensportbereich präventiv begegnen zu können?


Sachverständige:


Birgit Boese
(DDR Doping-Opfer)
Wisbyer Straße 35

13189 Berlin


Brigitte Michel
(DDR Doping-Opfer)
Wriezener Karree

10243 Berlin


Dr. Klaus Zöllig
Vorsitzender des Doping-Opfer-Hilfe Vereins e.V.
Luisenstraße 23

69469 Weinheim


Prof. Dr. R. Klaus Müller
Leiter des Instituts für Dopinganalytik
und Sportbiochemie
Dresdner Straße 12

01731 Kreischa


Prof. Dr. Werner W. Franke
Deutsches Krebsforschungszentrum
Postfach 1 09 49

69009 Heidelberg


PD Dr. med. habil Christian J. Strasburger
Medizinische Klinik, Klinikum-Innenstadt
der Ludwig-Maximillians-Universität
Ziemsenstraße 1

80336 München


MR Walter Jürgen Lehmann
Referatsleiter im Bundesministerium der Justiz
zuständig für Rehabilitationsleistungen
für Opfer von Willkürtaten des SED-Regimes
Jerusalemer Straße 24 - 28

10117 Berlin


Jenny Eckert
Sachgebietsleiterin bei der Bundesbeauftragten
für die Belange des Staatssicherheitsdienstes der
ehemaligen DDR
Postfach 218

10106 Berlin


Prof. Dr. Dirk Clasing
Mitglied der Gemeinsamen
Anti-Doping-Kommission von DSB/NOK
Lohöfener Weg 31

48153 Münster


Heiner Henze
Generalsekretär des NOK
Otto-Fleck-Schneise 12

60528 Frankfurt/Main


Dr. Giselher Spitzer
Historiker an der Universität Potsdam
Theklastraße 5

12025 Berlin


Brigitte Frank-Berendonk
(Buchautorin)
Landfriedstraße 5

69117 Heidelberg


Willi Ph. Knecht
(Journalist)
Berliner Straße 62

10713 Berlin


Hans-Joachim Seppelt
Journalist
Karl-Stieler-Straße 9

12167 Berlin


Ellen Karau
Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand des Weißen Rings
Waldkauzstr. 30

13505 Berlin

4881 Zeichen

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/presse/2001/pz_0110116
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