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Nachtragshaushalt 2004
Der Bundestag hat in erster Lesung über
das von der Regierung eingebrachte Nachtragshaushaltsgesetz 2004
beraten. Aufgrund fehlender Steuereinnahmen ist geplant, die
Nettokreditaufnahme des Bundes in diesem Jahr von 29,3 auf rund
43,7 Milliarden Euro anzuheben. Die veranschlagte Neuverschuldung
in Höhe von 43,7 Milliarden Euro überschreitet die Summe
der im Haushaltsplan vorgesehenen Investitionen (24,6 Milliarden
Euro) um 19,1 Milliarden Euro. Nach Artikel 115 des Grundgesetzes
darf die Neuverschuldung die Summe der Investitionen nur zur Abwehr
einer Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts
überschreiten. Die Bundesregierung erklärt, dass diese
Ausnahmesituation 2004 gegeben sei. Der Gesetzentwurf ist an den
Haushaltsausschuss überwiesen worden.
Drucksache 15/4020
Leistungen an die Fraktionen sollen
erhöht werden
Die Geldleistungen an die Bundestagsfraktionen
sollen nach einem Vorschlag des Bundestagspräsidenten und des
Ältestenrates ab dem Haushaltsjahr 2005 um 1,51 Prozent
erhöht werden. Die Anpassung berücksichtige die
steigenden Lebenshaltungskosten in Deutschland und den im Zuge der
europäischen Integration anfallenden Mehraufwand der
Fraktionen. Daraus ergibt sich ein monatlicher Grundbetrag für
jede Fraktion in Höhe von 293.270 Euro und ein monatlicher
Betrag für jedes Mitglied in Höhe von 6.123 Euro. Die
Oppositionszuschläge sollen unverändert bleiben. Der
Vorschlag erfolgte nach Maßgabe des Abgeordnetengesetzes in
Form einer Unterrichtung.
Drucksache 15/3894
EU-Stabilitätspakt
Der Bundestag hat sich erneut mit dem
europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt
beschäftigt. Dazu gab es Anträge der CDU/CSU und der FDP.
Beide Oppositionsfraktionen setzten sich dafür ein, an den
Stabilitätskriterien festzuhalten. Die Liberalen verlangten
sogar, die Defizit- und Schuldenbegrenzung in das Grundgesetz
aufzunehmen. Auch die Koalitionsfraktionen stellten in ihrem Antrag
fest, dass die Währungsunion ein funktionsfähiges und
glaubwürdiges Instrument der finanzpolitischen Koordinierung
braucht. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt sei daher ein
unverzichtbarer Bestandteil zur Wahrung der wirtschaftlichen
Stabilität in Europa. Die Vorlagen wurden zur Beratung an die
Ausschüsse überwiesen.
Drucksachen 15/3957, 15/3719 und 15/3721
Drucksachen
Die Bundestagsdrucksachen können auf den
Internetseiten des Bundestages abgerufen und heruntergeladen
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Erschienen am 08. November 2004