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Juli 06/1999
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An internationaler Tourismuspolitik aktiv mitwirken

(to) Deutschland kommt eine spezifische Rolle bei der Gestaltung vorteilhafter Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Tourismus zu. Zu diesem Ergebnis kommt das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) in seinem Bericht zum Abschluß der zweiten Phase des Projekts "Entwicklung und Folgen des Tourismus" (14/1100).

Deutschland habe sich dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet und anspruchsvolle Ziele zur Senkung des Ressourcenverbrauchs und des Klimaschutzes formuliert, heißt es darin. Internationale Regelungen, Leitlinien oder Programme im Sinne eines nachhaltigen Tourismus als Ergebnis zwischenstaatlicher Abstimmungsprozesse sollten aktiv mitgestaltet werden, so die Wissenschaftler.

Auch bei der Umsetzung sollte die Bundesrepublik nach Meinung des TAB eine Schrittmacherrolle spielen. Die Kapazitäten und Erfahrungen Deutschlands auf dem Gebiet von Tourismus, Freizeit und Umwelt könnten für die Entwicklung von Problemlösungen nützlich sein. Aufgabe der Tourismuspolitik müsse es sein, Entwicklungen zu fördern, um die ökonomischen Potentiale zu nutzen.

Nicht nur auf Markt setzen

Eine internationale Tourismuspolitik müßte sich nach Auffassung des TAB dem Energie­ und Ressourcenverbrauch, der Minderung der Schadstoffemissionen, der Marktverlagerungen auf Gebiete mit stabilen Ökosystemen und der Verringerung der Transportentfernungen bei An­ und Abreise zuwenden. Touristenströme müßten dort hin gelenkt werden, wo die natürlichen und sozialen Belastungsgrenzen eingehalten werden können.

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft seien jeweils allein mit der Problemlösung überfordert. Die internationale tourismuspolitische Zusammenarbeit von staatlicher und privater Ebene sei daher von herausragender Bedeutung. Fatal wäre es nach Ansicht der Autoren, allein auf die Kraft des Marktes zu setzen.

Eine zentrale Maxime für die Tourismuspolitik müsse die eines kommunikativen und kooperativen Politikstils sein, so die Empfehlung des TAB. Weil der Tourismus auf eine intakte Umwelt und ein nachhaltiges Wachstum angewiesen sei, bestehe hier noch am ehesten die Chance, Wirtschaft und Umwelt in Einklang zu bringen.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/1999/bp9906/9906074a
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