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Juli 06/1999
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TOURISMUSAUSSCHUSS IN HANOVER

Konzept der Expo 2000 GmbH überzeugte die Abgeordneten

(to) "Die Expo muß das Ereignis des nächsten Jahres werden." Diesen Appell hat der Vorsitzende des Tourismusausschusses, Ernst Hinsken (CDU/CSU), an die Geschäftsführerin der Expo 2000 Hannover GmbH, Birgit Breuel, und ihre Mitarbeiter gerichtet. Die Abgeordneten kehrten am 15. Juni mit positiven Eindrücken von ihrem Besuch des Expo­Geländes in Hannover zurück.

Nach ihrer Einschätzung sind einige der Kritikpunkte des Ausschusses aufgegriffen worden. Der Ausschuß machte deutlich, daß ihm die Werbung um die Schulen und die Familien ein besonderes Anliegen ist.

Der Ticketverkauf und die touristische Vermarktung der Weltausstellung rücken nach den Worten von Birgit Breuel jetzt immer stärker in den Vordergrund. Den Planungen lägen 40 Millionen Tageseintritte zugrunde. Die Expo­Chefin bekräftigte die Notwendigkeit eines elektronischen Buchungs­ und Reservierungssystems. Die Expo GmbH arbeite, nachdem das Projekt der Deutschland Informations­ und Reservierungsgesellschaft (DIRG) nicht den gewünschten Erfolg gezeitigt habe, mit dem von der Deutschen Bahn AG entwickelten System "Phoenix" als einziger Plattform für die Besucher­Vermarktung.

"Gelände rechtzeitig fertig"

Das Konzept "Expo und Schule" zielt nach Angaben Breuels darauf ab, die Weltausstellung verstärkt an Schulen zu thematisieren. Auf die Frage, ob das noch leer wirkende Ausstellungsgelände pünktlich zur Eröffnung am 1. Juni 2000 fertig sein werde, gab sie eine positive Prognose ab. Bauherren seien die ausstellenden Nationen, für die die Expo 2000 Hannover GmbH nur Dienstleister sei.

Erwartet werden den Angaben zufolge 100.000 Übernachtungen pro Tag, allerdings nicht nur in Hannover. Aus dem Ticketverkauf werde ein Erlös von 1,8 Milliarden DM veranschlagt. Das Defizit der Expo soll 400 Millionen DM nicht überschreiten, so Breuel. Im deutschen Pavillon seien alle Regionen vertreten. In einem "16­Sterne­Restaurant" (ein Stern für jedes Bundesland) werde Kulinarisches aus Deutschland angeboten.

Für die Darstellung der Entwicklungsländer auf der Expo stelle das Bundesentwicklungshilfeministerium 100 Millionen DM bereit. Bund und Länder hätten zusammen Bürgschaften von über 1,4 Milliarden DM zugesagt. Zur Frage eines Expo­Wahrzeichens sagte Breuel, dies lasse sich nicht künstlich bestimmen, sondern werde "sich entwickeln".

Schub für die Hotellerie

Expo­Geschäftsführer Reinhard Volk erläuterte, die Hotellerie in Hannover und Umgebung hoffe auf einen "nachhaltigen Schub". 19 Hotels seien neu entstanden, an drei weiteren werde noch gebaut. Die Bettenzahl sei 1992 um 44 Prozent auf gut 8.500 angestiegen. Die Hotels seien trotz Bitten der Expo GmbH um Preisermäßigung dazu nicht bereit gewesen.

Viele Reiseveranstalter nähmen die Angebote bei den hohen Preisen nicht in ihre Kataloge auf, sagte Volk. Man sei darauf angewiesen, daß ländliche Hotels eine Verkehrsanbindung zur Expo haben. Am Ausstellungsgelände befänden sich rund 23.000 Parkplätze. Zum Flughafen gibt es nach den Worten Volks eine neue S­Bahnlinie, und die Deutsche Bahn fahre das Expo­Ausstellungsgelände viertelstündlich an.

Von der 1 Milliarde DM, die die Expo GmbH von der Wirtschaft einwerben wolle, sei die Hälfte schon zugesagt. Damit würden rund 30 Prozent der Kosten von 3,8 Milliarden DM durch die Wirtschaft finanziert. Aus der Vermarktung von Gastronomieflächen sei ein Erlös von 140 Millionen DM vorgesehen. Die Ladenöffnungszeiten in Hannover seien während der Expo bis 22 Uhr freigegeben. Bisher habe die Expo­Gesellschaft 1,7 Millionen Besucher im Internet gehabt, so Volk.

Walter Krombach von der Expo GmbH ergänzte, wenn angesichts der Preisgestaltung in den Hotels keine Vernunft einkehre, werde die Expo keine Chance für den Deutschland­Tourismus darstellen. Wenn sich die Reisebranche nur bedingt um die Expo kümmere, müßten "vernünftige Direktvermarktungsmöglichkeiten" gegeben sein. Krombach prognostizierte, daß der Einzelverkauf der Tickets in Deutschland im kommenden Frühjahr massiv einsetzen wird.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/1999/bp9906/9906076b
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