Johannes-Markus Meckel
Pfarrer, Außenminister a. D.
Geboren am 18. August 1952 in Müncheberg/Brandenburg;
evangelisch; 5 Kinder.
1959 bis 1967 Allgemeine Oberschule, 1967 bis 1969 Erweiterte
Oberschule, mußte die Schule aus politischen Gründen
verlassen. 1969 bis 1971 Kirchliches Oberseminar
Potsdam-Hermannswerder, Hochschulreife; 1971 bis 1978
Theologiestudium in Naumburg und Berlin.
1980 bis 1988 Vikariat und evangelisches Pfarramt in
Vipperow/Müritz. 1988 bis 1990 Leiter der Ökumenischen
Begegnungs- und Bildungsstätte in Niederndodeleben bei
Magdeburg, 1988 bis 1989 Delegierter der Ökumenischen
Versammlung in der DDR und der Europäischen Ökumenischen
Versammlung in Basel.
Oppositionelle politische Arbeit seit den 70er Jahren, Beteiligung
an zahlreichen Initiativen und an Versuchen der Vernetzung der
politischen Gruppen; mit Martin Gutzeit Initiator der Gründung
der Sozialdemokratischen Partei in der DDR (SDP); Vertreter der SDP
am Zentralen Runden Tisch; seit der Gründung der SDP am 07.
Oktober 1989 Zweiter Sprecher der SDP; Februar bis September 1990
stellvertretender Vorsitzender, April bis Juni 1990 amtierender
Vorsitzender der SPD-Ost. Mitglied der Volkskammer vom 18.
März bis 02. Oktober 1990, April bis August 1990
Außenminister der DDR.
Mitglied des Bundestages seit 1990; Mitglied des Auswärtigen
Ausschusses; Stellv. Mitglied im EU-Ausschuß; seit 1994
Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe des
Deutschen Bundestages; Sprecher des Gesprächskreises
Ostmitteleuropa der SPD-Fraktion; seit Juni 2001 Sellvertretender
außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.
Seit 1991 Mitglied und seit 1998 Leiter der deutschen Delegation in
der Parlamentarischen Versammlung der NATO; von November 2000 bis
November 2002 deren Vizepräsident der Parlamentarischen
Versammlung der NATO.
1992 bis 1994 Sprecher der SPD-Fraktion in der Enquete-Kommission
"Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in
Deutschland", 1994 bis 1998 Sprecher der SPD-Fraktion in der
Enquete-Kommission "Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im
Prozeß der deutschen Einheit".
Vorsitzender des Stiftungsrates "Stiftung zur Aufarbeitung der
SED-Diktatur"; Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung
Wissenschaft und Politik (SWP); Mitglied im Kuratorium der
Friedrich-Ebert-Stiftung; Mitglied IG BCE; von 1996 bis 2000,
Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bundesverband
e.V., seit Februar 2002 Vorsitzender der Projektgruppe
Polen/Deutsch-Polnische Beziehungen in der Deutschen Gesellschaft
für Auswärtige Politik (DGAP); seit 2003 Mitglied des
Stiftungsrats der Stiftung für deutsch-polnische
Zusammenarbeit; seit April 2003 Mitglied des Beirates bei der
Bundesbeauftragten für die Unterlagen des
Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BSTU).
Auszeichnungen:
_ Bundesverdienstkreuz I. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
(1995).
_ Kavalierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen
(1998)
_ Orden des Litauischen Großfürsten Gediminas
(2002)
_ Viadrina-Preis in Würdigung seiner Verdienste um die
deutsch-polnische Verständigung (2003)
_ Orden des Kreuzes der Terra Mariana 2. Klasse für die
Verdienste um die Republik Estland (2004)
_ Kommandeur des Drei-Sterne-Ordens für die Verdienste um die
Republik Lettland (2005)
Ausgewählte Aufsätze:
Geborgenheit und Wagnis. In: Christoph Kleßmann (Hrsg.):
Kinder der Opposition – Berichte aus Pfarrhäusern in der
DDR, Gütersloh 1993, S. 95-108
Interview mit Markus Meckel am 29. Juni und 15. Oktober 1992. In:
Wolfgang Herzberg,
Patrick von zur Mühlen (Hrsg.): Auf den Anfang kommt es an
– Sozialdemokratischer
Neubeginn in der DDR, Bonn 1993, S. 106-133
Veröffentlichungspflichtige Angaben
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