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Pressemitteilung

31.03.2000

Zum Internationalen Kinderbuchtag am 2. April 2000:
Bücher ­ Freunde für das Leben

Anlässlich des Internationalen Kinderbuchtages, der jeweils am Geburtstag des dänischen Dichters Hans Christian Andersen (1805 - 1875) gefeiert wird, erklärt die Kinderkommission des Deutschen Bundestages:

Bücher sind Freunde fürs Leben, Bücher hinterlassen Spuren. Wer könnte die "Helden" der Kinderzeit, wer könnte Pippi Langstrumpf, Tom Sawyer oder Jim Knopf vergessen. Lesen macht Spaß. Lesen ist aber auch wichtig für die Entwicklung, weil es die kindliche Phantasie anregt und fördert, weil es Interessen weckt und Wissen vermittelt, weil es dem Sprachvermögen Impulse gibt.

Lesen gehört (immer noch) zu den wichtigen Freizeitbeschäftigungen von Kindern. Es steht aber in Konkurrenz zu "jüngeren" Formen der Freizeitgestaltung. Gerade das Spiel am und mit dem Computer rückt in der Bedeutung bei nachschulischen Aktivitäten der Kinder immer stärker in den Vordergrund. Visuelle und akustische Medien, die nur noch bedingt auf das geschriebene Wort als Informationsträger zurückgreifen, sind weiter auf dem Vormarsch ins Kinderzimmer. Lesen wird allzu häufig mit der Pflichtlektüre im schulischen Bereich in Zusammenhang gebracht und löst deshalb eher Unlust als Lust auf Bücher aus.

Fachleute empfehlen deshalb, dass man die jungen Büchermuffel gezielt zur Literatur locken sollte, weil sonst das Interesse am Buch auf Dauer verloren geht: Wer bis zum 15. Lebensjahr kein begeisterter Leser geworden ist, für den ist der Weg zum Lesen weitgehend versperrt.

Die Vorsitzende der Kinderkommission, Ingrid Fischbach, MdB, erklärt: "Es geht mir nicht darum, einen Gegensatz oder eine Rangfolge zwischen dem Buch auf der einen Seite und dem Computer, dem Gameboy, dem Videospiel, dem Internet auf der anderen Seite aufzustellen. Vielleicht würde Victor Hugo sein Wort von der Erfindung des Buchdrucks als dem größten Ereignis der Weltgeschichte revidieren und diese Bewertung für die Erfindung des Internets vergeben. In einer sich verändernden Zeit verschiebt sich natürlich auch die Bedeutung einzelner kultureller Phänomene; dabei darf aber so etwas Substanzielles für die Kultur wie das Lesen nicht 'auf der Strecke' bleiben, nur weil es 'modernere' Formen der Freizeitgestaltung gibt. Ich bin der festen Überzeugung: Pippi Langstrumpf und Lara Croft sind Freundinnen nicht Feinde!"

Quelle: http://www.bundestag.de/parlament/gremien15/archiv/a13/a13_kk/kk_p_09
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