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Architektur und Kunst
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Jörg Herold

* 1965 in Leipzig · lebt und arbeitet in Leipzig und Berlin

Preise und/oder Stipendien · 1990 · Preis der Jürgen-Ponto-Stiftung

Einzelausstellungen · 1997 · Galerie Eigen + Art, Berlin · 1996 · Galerie Eigen + Art, Leipzig · 1994 · Ausstellungsfläche der Dresdner Bank, Leipzig

Gruppenausstellungen · 1997 · documenta X, Kassel · "Berlin Grenzenlos. In media res", Istanbul · 1996 · Dorothea von Stetten - Kunstpreis 1996, Kunstmuseum Bonn · 1995 · Biennale Venedig, Berlin Club

Jörg Herold hat eine Reihe von 200 Daten aus der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jhd. ausgewählt, die er auf besondere Weise im zweiten, linken Hof der Südseite anbringen will.

Die Daten sollen sich quer über den Boden des Hofes verteilen und an einer Glas-fassade hinaufziehen. Sie werden in Sandsteinquader geschnitten, die in den Kies des Hofes eingebettet sind. Die Daten an den Fenstern werden von innen mit Siebdruck hellgrau aufgebracht. Sie folgen dabei einer bogenförmigen Lichtspur, die den Verlauf der Sonne reflektiert. Ein Reflektor-Spiegel ist oben an der Fassade angebracht und hat sein Gegenüber in einem Brennpunkt auf dem Boden. Am ersten Januar jeden Jahres trifft die Lichtspur auf einen kreisförmigen Sandstein, der als "Brennpunkt Null - Erster Januar" bezeichnet ist. Im Laufe eines Tages würden auf diese Weise etwa 20 Daten von einem Lichtpunkt getroffen, im Laufe eines Jahres alle 200 Daten.

Zentrale Daten der deutschen Geschichte, wie z. B. das Attentat auf Adolf Hitler, am 20. Juli 1944, oder der Bau der Mauer, am 13. August 1961, werden aufgenommen. Es sind aber auch Daten dabei, die nicht so geläufig und im allgemeinen Bewußtsein gespeichert sind, wie der 6. Juni 1920, als die Reichstagswahlen gegen die sogenannte Weimarer Koalition entschieden wurden, oder der 26. Mai 1828, die Ankunft Kaspar Hausers in Nürnberg, dem späteren "Kind Europas".

Der historische Kontext der Daten wird in einem Katalog, bzw. auf einer CD-Rom dokumentiert. Mit diesen Medien stehen kurze Erläuterungen und gegebenenfalls Abbildungen zu den Ereignissen zur Verfügung.

Gestaltung und Technik · Durch einen spezialgeschliffenen Reflektor entsteht, je nach Sonnenstand, ein Lichtpunkt in elliptischer Form auf einer Position der Lichtschleife. Durch eine Vermessung der Sonne im jährlichen Verlauf können die Datensteine und Drucke präzise auf die Lichtspur gelegt werden. Die Sandsteine haben ein Format von 20 x 36 x 10 cm, die hellgrau gesetzten Siebdruckziffern sind 5 cm hoch.

Büro für Kunst und Kultur - ivdt - im Auftrag der Bundesbaugesellschaft Berlin mbH

Quelle: http://www.bundestag.de/bau_kunst/berlin/kunst/kuebio24
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