SPORT HAT HOHEN INTEGRATIONSCHARAKTER (UNTERRICHTUNG)
Berlin: (hib/TAG-sp) Sport hat eine große Bedeutung für die Integration unterschiedlicher Gruppen und Schichten, als Möglichkeit zur Entfaltung der Persönlichkeit und als Vermittler wichtiger Elemente des Zusammenlebens.
Dies erklärt die Bundesregierung in ihrem 9.Sportbericht, den sie in Form einer Unterrichtung vorgelegt hat ( 14/1859) und führt weiter aus, mit mehr als 26 Millionen Mitgliedern in über 85 000 Sportvereinen sei der Sport in Deutschland "im doppelten Sinne des Wortes” eine Volksbewegung.
Zudem werde der Sport auch als Wirtschaftsfaktor immer bedeutsamer. Nach "sehr vorsichtiger Schätzung” entfielen mehr als 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf den Sport. Das sportspezifische Produktionsvolumen beträgt laut Bericht mehr als 28 Milliarden DM.
Die Bundesregierung betont, sie verfolge eine konsequente Politik gegen Doping im Sport und das Anti-Doping-System sei weiter optimiert worden. Zu nennen sei in diesem Zusammenhang das trat das Achte Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes, das im 1999 in Kraft getreten sei.
Damit würden Verstöße gegen das Dopingverbot mit Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren oder Geldstrafen geahndet und die Abgabe bzw. Anwendung von Dopingmitteln bei Minderjährigen mit Freiheitsstrafen von einem bis zu zehn Jahren.
Darüber hinaus seien in fast allen olympischen Verbänden Trainingskontrollen außerhalb der Wettkampfzeiten durchgeführt worden. Die Regierung erwartet den Angaben zufolge darüber hinaus von den Verantwortlichen im deutschen Sport, dass sie international als "Schrittmacher des Kampfes gegen Doping und für ein weltweit gleichwertiges Kontrollniveau” wirken.
In der Unterrichtung äußert sich die Bundesregierung kritisch zu dem stetigen Anstieg der Zahl der internationalen Wettkämpfe im Hochleistungssport. Diese belasteten die Athleten immer stärker und verkürzten die notwendigen Regenerationszeiten.
Ein Teil der Unterrichtung befasst sich auch mit dem Behindertenleistungssport, in dem Deutschland zu den führenden Nationen gehöre. So erzielten die Sportler unter anderem bei den Paralympics 1994,1996 und 1998 den 2.Platz in der inoffiziellen Nationenwertung.
Für die nähere Zukunft werde eine weitere Verbesserung der Nachwuchsförderung und der Öffentlichkeitsarbeit der Behinderten-Sportverbände angestrebt. Auch sollen alle Olympiastützpunkte für behinderte Leistungssportler geöffnet werden.
Die Regierung hebt in ihrem Papier ferner die "beachtlichen Ergebnisse” der Leistungssportförderung durch die Bundeswehr hervor. Diese werde durch die herausragenden Erfolge von Spitzensportlern, die der Bundeswehr angehören, verdeutlicht.
Zudem sei die Sportförderung auch ein "außerordentlich erfolgreiches” Mittel der Auswärtigen Kulturpolitik, und auch für die Integration von Aussiedlern spiele der Sport eine enorme Rolle. Im August 1989 habe der Bundesinnenminister die von der Regierung initiierte und geförderte Aktion des Deutschen Sportbundes "Sport mit Aussiedlern” eröffnet.
Seit 1990 habe die Regierung für dieses Projekt Haushaltsmitteln in Höhe von 71,55 Millionen bereit gestellt. Die Aktion richte sich vornehmlich an jugendliche Aussiedler, um diesen den Zugang zum Vereinsleben zu ermöglichen. Ihre sportliche Leistungsfähigkeit helfe ihnen dabei, ihren Platz in der örtlichen Gemeinschaft und zu einem eigenen Selbstbewusstsein zu finden.
In ihrem Bericht geht die Regierung auch auf den Sportausschuss des Deutschen Bundestages ein und erklärt, dieser sorge unter anderem für eine deutliche Schwerpunktsetzung der Bundesförderung für den Sport in Richtung der neuen Länder.
Durch seine Arbeit sei darüber hinaus in das Kartellgesetz ein Ausnahmetatbestand aufgenommen worden, der es Sportverbänden ermöglicht, auch weiterhin Fernsehrechte zentral vermarkten zu können. Gemeinsam mit dem deutschen Sport habe sich der Sportausschuss für die Aufnahme des Sports in den Maastrichter Vertrag ausgesprochen und schließlich zusammen mit den anderen Beteiligten eine gemeinsame Erklärung zum Sport im Amsterdamer Vertrag erreicht.
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