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013/2000
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INTERNETPOTENZIAL BEI SENIOREN AUSBAUFÄHIG (ANTWORT)

Berlin: (hib/KER-as) Die Beteiligung von Seniorinnen und Senioren an der Internetnutzung beträgt nach der jüngsten Infas-Studie, die in Kürze veröffentlicht wird, zehn Prozent in der Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen. Bei den 65- bis 69-Jährigen nutzten immerhin sieben Prozent und bei den 70- bis 75-Jährigen vier Prozent das Internet, so die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 14/2474) auf eine Kleine Anfrage der PDS zur Sicherung der Teilhabe von Vorruheständlern, Senioren und Menschen mit Behinderungen an der Informationsgesellschaft ( 14/2199).

Wie die Regierung weiter darlegt, sei dies eine "sehr erfreuliche Entwicklung", denn 1997 seien erst lediglich drei Prozent der über 55-Jährigen unter den PC-Nutzern gewesen. Dennoch sei das Potenzial möglicher Internetnutzer unter Seniorinnen und Senioren "noch bei Weitem nicht erschlossen".

Ihrer Kenntnis nach gebe es Hemmnisse, die einer weiteren Verbreitung des neuen Mediums bei älteren Menschen entgegenstehen. So bestätige zum Beispiel die Altersforschung, dass ältere Menschen gegenüber neuen Sachverhalten grundsätzlich zurückhaltender und vorsichtiger seien.

Auch hätten sie häufig nicht die Gelegenheit, Funktion und Nutzen neuer Technologien kennen zu lernen. Schließlich zeigten die vorliegenden Erfahrungen, dass die Bedienungsfreundlichkeit der Zugangssysteme zum Internet noch seniorengerechter entwickelt werden sollte.

Eine Erhebung im Rahmen für Aktionswochen für Senioren habe gezeigt, dass die Technologie in der Bedienung für Ältere zu kompliziert sei (52 Prozent), die Kosten für Computer und Internetzugang zu hoch (45 Prozent), das Auffinden wichtiger Informationen und Angebote Probleme bereite (37 Prozent) und altengerechte Informationen über die Angebote im Internet fehlten (23 Prozent).

Auch richteten sich die Angebote der Softwarehersteller und Internet-Provider zu einseitig an junge Zielgruppen.

In ihrer Antwort vertritt die Regierung die Auffassung, die neuen Technologien könnten für die älteren Menschen ein Medium der gesellschaftlichen Teilhabe sein. So könnte beispielsweise bei einer Weiterentwicklung des Internets die Möglichkeit der Alltagsbewältigung (Einkaufen, Information über Dienstleistungsangebote, Buchung von Reisen und so weiter) verbessert werden.

Zudem könnten Informationen über Weiterbildungs- und Aktivitätsangebote abgerufen werden und durch Informationsaustausch mit Selbsthilfegruppen könnten gesundheitliche Beeinträchtigungen besser bewältigt werden. Der Antwort zufolge hat die Bundesregierung keine gesicherten Erkenntnisse darüber, ob der Anteil von Menschen mit Behinderungen mit Internetzugang geringer ist als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Für behinderte Nutzer sei oftmals Zusatztechnik erforderlich, so dass auch unter diesem Gesichtspunkt von einer eher geringeren Nutzung des Mediums Internet durch behinderte Bürger ausgegangen werden müsse. Da das Internet kein staatliches Medium sei, könne die Bundesregierung nur sehr eingeschränkt Einfluss auf die Teilnahmemöglichkeiten behinderter Menschen nehmen.

Im Rahmen der Förderung von Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation zur Umschulung erwachsener Menschen mit Behinderungen und zur Erstausbildung junger Behinderter seien die für diesen Personenkreis zuständigen Bildungsstätten des bundesweiten Netzes, die Berufsbildungs- und Berufförderungswerke, Zug um Zug mit Hard- und Software im Bereich der neuen Technologien ausgestattet worden, so dass die hohe Qualität der Bildung in diesen Einrichtungen auch im Bereich Informationstechnologien sowohl bei computergesteuerten Geräten als auch im Umgang mit PC und Internet gesichert werden konnte.



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Verantwortlich: Uta Martensen
Redaktionsmitglieder: Dr. Bernard Bode, Andrea Kerstges, Michael Klein, Dr. Volker Müller, Siegfried Wolf

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2000/0001309
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