Tourismus im ländlichen Raum nachhaltig stärken
Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung soll die ländlichen Räume auch weiterhin unterstützen, indem ausreichende finanzielle Mittel bereitgestellt werden, um Existenzgründungen außerhalb der Landwirtschaft oder "Einkommenskombinationen" zu fördern. Dies verlangen SPD und Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag ( 14/7300). Darin heißt es, der Bauernhof- und Landtourismus sei ein wichtiges Segment des Deutschlandtourismus und ein etablierter Wirtschaftszweig im ländlichen Raum. Er sichere Arbeitsplätze und Einkommen in und außerhalb der Landwirtschaft. Etwa 20.000 landwirtschaftliche Betriebe böten Urlaub auf dem Bauernhof an. Die Zahl der Übernachtungen sei in den letzten zehn Jahren von 12 Millionen auf 27 Millionen gestiegen. Der Anteil des Urlaubs auf dem Bauernhof an den gesamten Übernachtungen sei von 0,8 Prozent auf 5,5 Prozent gestiegen. Den größten Anteil aller "Bauernhofreisenden" bildeten Familien mit Kindern.
Deshalb sollte die Regierung dem Antrag zufolge auch dafür werben, dass die Anbieter von Bauernhof- und Landurlaub der Umweltdachmarke "Viabono - Reisen natürlich genießen" beitreten, um deren Marketing zu verbessern. Ferner sollte die Direktvermarktung regionaler Produkte unterstützt werden. Den Produzenten seien neben dem Verkauf auf dem Hof und bei Wochenmärkten weitere Absatzmöglichkeiten zu eröffnen. Deutlich steigen sollte nach Meinung der Abgeordneten der Anteil regionaler Produkte in den Küchen der Hotellerie und Gastronomie. Über Modellprojekte seien beispielhaft nachhaltige touristische Angebote zu entwickeln und damit deren Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Die Potenziale des Fahrradtourismus im ländlichen Raum wollen die Fraktionen durch attraktive Radverkehrsnetze und durch einen zweijährigen bundesweiten Wettbewerb "Fahrradfreundlich in Stadt und Land" entwickeln. Darüber hinaus plädieren sie dafür, die Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern in Bussen und Bahnen zu verbessern, die Zusammenarbeit von Tourismusverbänden, Bauernverbänden und Naturschutzverbänden zu intensivieren, mit einem Modellprojekt die Zusammenführung von Internetangeboten für diese Urlaubsform anzustoßen und die Genehmigung eines bundesweit einheitlichen Werbe- und Hinweisschildes für den Bauernhof- und Landtourismus zu prüfen. Ebenso sollte untersucht werden, wie durch Änderungen des Baugesetzbuches die Umnutzungsmöglichkeiten in landwirtschaftlichen Gebäuden erweitert werden können. Schließlich treten die Abgeordneten dafür ein, im "Internationalen Jahr des Ökotourismus 2002" durch öffentlichkeitswirksame Aktionen für den natur- und umweltverträglichen Urlaub im ländlichen Raum zu werben.