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144/2002
Stand: 05.06.2002
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Verständigungsaspekt bei der Kulturförderung gemäß Vertriebenengesetz betont

/Kultur und Medien/Unterrichtung

Berlin: (hib/WOL) Neben vielfältigen kulturellen Vorhaben, die auch einer internationalen Verständigung und Aussöhnung dienen, werden seit 1992 Vorhaben der Vertriebenenpolitik unterstützt, sofern sie geeignet scheinen, das friedliche Miteinander mit den östlichen Nachbarn und die europäische Einigung zu fördern, erklärt die Bundesregierung in einem als Unterrichtung vorgelegten Bericht zur Förderung der Kulturarbeit nach dem Bundesvertriebenengesetz (BVFG) für die Jahre 1999 und 2000 ( 14/9163). Die verständigungspolitische Arbeit der Vertriebenen sei wegen des ergänzenden Zusammenhangs im Bericht aufgeführt worden. Die Schwerpunkte der Förderung nach BVFG liegen laut Bericht bei Museen, in der Wissenschaft, bei Bibliotheken, Archiven und kulturellen Stiftungen sowie in der Förderung von Musik, bildender Kunst, Literatur, in kultureller Breitenarbeit und in der Bereitstellung von Mitteln zur Sicherung "dringlichen Kulturguts".

Sämtliche Bereiche seien entsprechend der neuen Regierungskonzeption institutionell gestrafft und im kulturellen Kontakt zu den Bezugsregionen verstärkt worden. Insgesamt zeige sich die Kooperation mit Trägern der allgemeinen Kulturarbeit in den Nachbarstaaten intensiviert und die An- und Einbindung von Forschung und Wissenschaft an Hochschulen und Universitäten auch mit den Nachbarländern deutlich verstärkt. So werde beispielsweise vom Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm ab Juli 2001 unter dem Titel "Hausgeschichten. Deutsche Spuren in den Donauländern" eine Ausstellung gezeigt, an der neun Museen aus vier Ländern beteiligt sind. Es sei das erste Mal, dass Museen aus Rumänien, Ungarn, Jugoslawien und Deutschland gemeinsam eine Ausstellung vorbereiten und durchführen, heißt es. Kooperationsvorhaben gebe es auch beim Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg, beim Westpreußischen Museum in Münster, beim Pommerschen Landesmuseum in Greifswald, beim Schlesischen Museum zu Görlitz, beim Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen und beim Siebenbürgischen Museum in Gundelsheim.

Die Fördermittel für museale Arbeit werden für 1999 mit einer Gesamtsumme von 16,2 Millionen DM und für 2000 mit 14,3 Millionen DM angegeben. Für die wissenschaftliche Erforschung und Darstellung von Kultur und Geschichte der historischen deutsch besiedelten Gebiete im östlichen Europa wurde dem Bericht zufolge ebenfalls die Kooperation mit Partnerinstitutionen in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa verstärkt und in grenzüberschreitende Projekte mit polnischen, tschechischen und rumänischen Partnern umgesetzt. Dafür standen 1999 insgesamt 6,3 Millionen DM und für das Jahr 2000 weitere 6,61 Millionen DM zur Verfügung. Durch die neuen Strukturen erheblich ausgeweitet worden seien auch Ziele und Aufgabenbereiche von Bibliotheken und Archiven, wobei man im Interesse der Erhaltung und Restaurierung von Archivalien auch die punktuelle Förderung von Einrichtungen der Nachbarstaaten bis hin zur Ukraine einbezogen habe.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2002/2002_144/02
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