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Mai 04/1999
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NEUER OLYMPIASTÜTZPUNK FÜR BAYERN

Abgeordnete und Verbandsvertreter wollen bessere Betreuung der Athleten

(sp) Der Sportausschuß wird die Bundesregierung und den Deutschen Sportbund (DSB) dabei unterstützen, die Leistungszentren für den Spitzensport im Bereich Wintersport in Bayern neu zu ordnen. Vorrangiges Ziel müsse es dabei sein, die Athleten mehr und besser zu beraten und zu unterstützen.

Darin stimmte der Sportausschuß am 21. April fraktionsübergreifend überein, als er sich von der Bundesregierung und vom DSB einen Bericht über die Neuordnung der Leistungszentren in Bayern geben ließ. Die Leistungszentren Bayerns liegen in München, Obersdorf, Füssen, Inzell, Berchtesgaden, Ruhpolding/Berchtesgaden und Garmisch Partenkirchen. Die allgemeinen Ziele für die Weiterentwicklung des Stützpunktsystems sind Regierungsangaben zufolge die Verbesserung der Trainings­ und Betreuungsbedingungen, um die Spitzenposition des Wintersports im Vergleich zu anderen Nationen abzusichern und erhalten zu können und um die zur Verfügung stehenden Bundesmittel möglichst nah an das Training der Athletinnen und Athleten heranzubringen.

Der Vertreter des DSB legte dar, im Gegensatz zu den anderen Bundesländern müsse für Bayern noch immer konstatiert werden, daß zuviel Geld anstelle in die Betreuung in die Strukturen fließe. Da jedoch für die Betreuung mehr Geld benötigt werde, Zusatzmittel des Bundes und der Länder aber nicht zu erwarten seien, müsse das Geld umgeleitet werden. Von rund 5,5 Millionen DM Bundesmitteln verwende Bayern allein über 3 Millionen DM für die Strukturen.

Inzwischen seien sich jedoch alle Beteiligten in Bayern darin einig, daß die Mittel anders fließen müssen. Bislang hätten in Bayern stärker als in anderen Teilen der Bundesrepublik regionale Interessen eine Rolle gespielt. Langfristig sei aber eine Konzentration der Kräfte auch im Stützpunktsystem notwendig, um die Qualifikation aufrechterhalten zu können, so der DSB­Experte. Der Vorsitzende des Sportausschusses, Friedhelm Julius Beucher (SPD), versicherte gegenüber den Sportvertretern im Namen des Ausschusses, daß diese bei ihren Bemühungen um eine Neuordnung nicht alleine dastünden. Der Ausschuß werde eine Sachlösung begleiten. Auf die Nachfrage aus den Reihen des Ausschusses, ob finanzieller Druck helfen könne, erklärte die Vertreterin des Bundesinnenministeriums, von einer Festlegung innerhalb der Erläuterungen im Etatgesetzentwurf rate sie ab. Klar sei aber, daß der Hebel über die Finanzen gehe, vor allem angesichts der Tatsache, daß allein 5,5 Millionen DM aus dem Bundesinnenministerium nach Bayern flössen.

In dem Bericht gegenüber dem Ausschuß hatte das Ministerium zudem festgehalten, bei der Neustrukturierung müßten nicht zuletzt auch die mehrfach dargelegten Anmerkungen des Bundesrechnungshofes sportfachlichen Überprüfungen standhalten. Ziele bei der Neuordnung seien ferner Schwerpunktsetzung und Regionalisierung sowie Verwaltungsvereinfachungen und Umschichtung der Mittel. Dem Bericht zufolge ist das Ministerium zusammen mit den Vertretern der Spitzenverbände des Sports der Auffassung, daß es in der Region Bayern­Südost einen eigenen Wintersport­Olympiastützpunkt geben sollte. Der Bundesstützpunkt Garmisch­Patenkirchen solle dann mit seinem Schwerpunkt Ski­Alpin aufgrund der sportfachlichen Notwendigkeit diesem neuen Olympiastützpunkt zugeordnet werden.

Auf Nachfrage des Ausschusses, was passiere, wenn es zu keiner Einigung in Bayern komme, erklärte die Regierungsvertreterin, sie gehe davon aus, daß es eine Einigung geben werde.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/1999/bp9904/9904036a
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