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2003
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AK 10

Biowissenschaftlicher Fortschritt und Menschenbild - Darf alles gemacht werden, was möglich ist?

"Zwei Ärzte - drei Meinungen" - so hätte man die Anfangsphase dieser Arbeitskreises nennen können. Angefangen bei den Möglichkeiten der Wissenschaften bis hin zur Diskussion, was der Mensch darf und was nicht, zeigten sich breit gefächerte Aspekte des Themas . "Es eröffnen sich immer mehr Möglichkeiten und wir müssen entscheiden, wo wir die Grenzen ziehen", schickte der stellvertretende Leiter Hans-Josef Fell, MdB (Fraktion Bündnis 90/ Grüne) voraus. Um nicht in der Vielfalt des Themas in endlose Diskussionen abzuschweifen, einigten sich die Teilnehmer darauf, sich insbesondere mit der Forschung und Anwendung von embryonalen Stammzellen, der "grünen Gentechnik"  und der PID-Methode zu befassen. In der anschließenden Diskussion wurde schnell klar, dass die Frage nach dem Beginn des menschlichen Lebens wesentlich für den weiteren Diskussionsverlauf ist. Aber eine Antwort ließ sich nicht finden. Zudem waren nicht nur die biologischen und ethischen Aspekte zu betrachten, sondern auch der Vergleich Deutschlands mit anderen Ländern öffnete eine weitere Tür: Ist es sinnvoll, Stammzellen nach Deutschland zu importieren? Laufen wir nicht Gefahr, bei einem Verbot der Embryonenerzeugung für die Forschung ins internationale Abseits zu geraten?

"Obwohl die Thematik nicht einfach und alles andere als übersichtlich ist, waren die Jugendlichen sehr engagiert und interessiert", lobte Helmut Heiderich von der CDU. Zum Ende der Halbzeit erklärten sich einige der Teilnehmer bereit, die bisherigen Ergebnisse schriftlich zusammenzufassen. Nach weiteren knappen eineinhalb Stunden Diskussion standen die Forderungen des Arbeitskreises fest. Es wurden Regelungen für künstlich (in vitro) befruchtete Eizellen, für vorhandene tiefgefrorene Embryonen sowie für überzählige und zertifizierte Embryonen getroffen. Ein wenig verwundert zeigte sich Heiderich hinsichtlich der Entscheidung zur PID-Methode: "Ich war überrascht, wie sich die Herangehensweise der Jugendlichen an einige Themen von der unseren unterschied, und dass sie sich für ein Verbot der PID ausgesprochen haben." Gerade deshalb wolle er das Gehörte von diesem Nachmittag in seinen Ausschuss mitnehmen.

Und auch wenn einige der Teilnehmer mit den Forderungen nicht übereinstimmen sollten, so haben alle doch eines gelernt: Der Prozess von der Bestandsanalyse bis hin zur Resolution ist weit und erfordert aufmerksames Zuhören, Geduld und die Bereitschaft, sich in andere Sichtweisen hineinzuversetzen.

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Quelle: http://www.bundestag.de/dialog/JuP_2003/JuPITER/programm/ak_10
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