Deutscher Bundestag
English    | Français   
 |  Sitemap  |  Kontakt  |  Fragen/FAQ  |  Druckversion
 
Startseite > DIALOG > Jugend und Parlament 2003 > Live - Berichterstattung > Rubrik Streiflicht >
2003
[ zurück ]   [ Übersicht ]   [ weiter ]

Hüben und Drüben - Kommentar zum Fraktionszwang

Hüben und Drüben

Und, wie fühlen die blauen Sitze sich an? Könnte man sich dran gewöhnen, oder? Es ist ein verdammt gutes Gefühl, hier im Plenarsaal zu sitzen, morgen Vormittag in die Fraktionsräume zu gehen und am Nachmittag in den Arbeitskreisen zu diskutieren, um die Ergebnisse übermorgen wieder im Plenarsaal vorzustellen. Aber nicht vergessen: ihr sitzt zwar schon auf den begehrten Stühlen, diskutiert die gleichen wichtigen Themen - aber richtige Abgeordnete seid ihr noch nicht.

Scharf von einander getrennt

Scharf voneinander getrennt - die Fraktionen im Plenarsaal

Bei den bisherigen Treffen von Jugend und Parlament war oft der Ton in den Debatten nicht besser als bei den Politikern: persönliche Anfeindungen, Verwirrung des Redners durch Zwischenrufe, Beifall im Block. Jugend und Parlament soll euch zeigen, wie das Parlament arbeitet - und nicht, wie es sich blockiert. Bei den echten Politikern ist der Streit vor den Kameras wenigstens noch dazu gut, ihre Positionen in die Öffentlichkeit zu bringen. Wenn ihr euch zofft, interessiert das niemanden. Auf die Zuschauer von Jugend und Parlament, also die Politiker auf der Regierungsbank, Besucher und Journalisten oben auf den Tribünen, macht ihr damit einen so besserwisserischen Eindruck - fast so wie die echten Politiker. Damit verhindert ihr das gemeinsame Ziel und die gemeinsame Chance: Jugendinteressen gemeinsam gegenüber den Politikern stark zu machen.

Vorsicht auch vor den Jungfunktionären, die die bekannten Papiere ihrer Mutterparteien aus der Tasche ziehen und davon nicht abrücken wollen. Lasst euch deren Verhaltensmuster nicht aufzwingen! Wer nur hohle Phrasen drischt, hat schlichtweg keine Ahnung. Wenn eine Fraktion geschlossen applaudiert, klatscht sie sich nur selbst Mut zu. Nutzt Jugend und Parlament lieber dazu, dem etablierten Gehabe einen eigenen Stil entgegen zu setzen.

Warum nicht die drei Tage hier genießen und das Parteidenken verlassen? Der erste Schritt dahin ist garnicht so schwer. Er führt von deinem Stuhl in deiner Lieblingsfraktion einmal quer durch den Plenarsaal hin zu einem ganz anderen Stuhl auf der ganz anderen Seite. Von rechts nach links, von links nach rechts:
Schau dir das Geschehen hier doch mal von drüben an!

sh

Quelle: http://www.bundestag.de/dialog/JuP_2003/JuPITER/streiflicht/fraktionszwang
Seitenanfang [TOP]
Druckversion Druckversion