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Kann die Politik etwas gegen falsche Ernährung tun, Frau Heinen?

Bild: Ursula Heinen zwischen Gemüsekisten in einem Großmarkt
Ursula Heinen (CDU/CSU) in einem Berliner Großmarkt.

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Sie muss sogar. Und dafür braucht sie zur Bekämpfung von Über-, Fehl- und Mangelernährung eine Strategie, die ihren Schwerpunkt in der Prävention haben sollte. Natürlich bleibt die Verantwortung beim Einzelnen, aber jeder muss in die Lage versetzt werden, diese Verantwortung für seinen Körper auch wahrzunehmen. Wir wissen seit langem, dass falsche Ernährung sehr häufig die Ursache von Krankheiten ist. Experten schätzen, dass die Kosten im Gesundheitswesen bei rund 7,5 Milliarden Euro jährlich liegen. Hierzulande ist inzwischen jeder dritte Jugendliche und jedes fünfte Kind übergewichtig. Fehlernährung, Bewegungsmangel, Veranlagung und das soziale Umfeld sind dafür die häufigsten Ursachen.

Aber wir verzeichnen auch eine steigende Zahl unterernährter Kinder und Jugendlicher – nicht selten sind dafür falsche Schönheitsideale der Grund. Und auch viel zu viele alte Menschen sind untergewichtig. So ergab der Ernährungsbericht, dass 25 Prozent der über 75-Jährigen mangelernährt sind. Es ist also längst an der Zeit, etwas dagegen zu tun.

Meine Fraktion hat bereits im vergangenen Jahr einen Antrag in den Bundestag eingebracht, der darauf zielt, Über- und Fehlernährung, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, zu bekämpfen. Eine Voraussetzung dafür ist die Erstellung einer nationalen Verzehrstudie, die uns bessere Erkenntnisse über Ernährungsgewohnheiten ermöglicht. Verbessert werden muss die Aufklärung an Schulen und die Ernährungsberatung durch Ärzte. Wir müssen Bewegung und Sport noch mehr fördern, den Schulsport ausbauen und gemeinsam mit der Industrie an Änderungen in der Nahrungsmittelproduktion arbeiten: weniger Fett, kleinere Packungen, bessere Angaben zu den Nährwerten.

Die Politik kann also bessere Rahmenbedingungen schaffen, um Mangel-, Fehl- und Überernährung ins Bewusstsein zu rücken und wirksam dagegen anzugehen. Damit Leib und Seele künftig durch gesundes Essen zusammengehalten werden.

Aufgezeichnet von Kathrin Gerlof,
Foto: studio kohlmeier
Erschienen am 17. August 2005

Weitere Informationen:

URSULA HEINEN, Jahrgang 1965, ist Mitglied der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Sie ist dort Beauftragte für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und Mitglied im Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft.


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