Bundestag und Jugend
Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus - Die Jugendbegegnung des Deutschen Bundestages
Vom 22. bis 27. Januar 2006 lud der Deutsche
Bundestag zum zehnten Mal zur Jugendbegegnung ein. Die 70
Teilnehmer im Alter von 18 bis 24 Jahren kamen aus verschiedenen
Regionen Deutschlands, aus Polen und aus Frankreich, um sich in der
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und beim Deutschen
Bundestag in Berlin mit der Thematik "Täter im
Nationalsozialismus" zu befassen. Die ehrenamtliche Arbeit der
Teilnehmer, die sich bei Mahn- und Gedenkstätten oder bei
anderen Initiativen zur Geschichte des Nationalsozialismus bzw. bei
Projekten gegen Antisemitismus, Rassismus und rechtsextreme Gewalt
engagieren, wird mit der Teilnahme an der Jugendbegegnung
gewürdigt.
Den protokollarischen Höhepunkt der Jugendbegegnung stellte die Teilnahme der Jugendlichen an der Gedenkstunde gemeinsam mit den Bundestagsabgeordneten im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes dar. Anschließend wurde mit Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert und dem Gastredner der diesjährigen Gedenkstunde, dem Publizisten Prof. Dr. Ernst Cramer, über die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen diskutiert. Eine Gruppe hatte den 17-minütigen Film "Die Frage nach dem Unterschied" in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück aus eigenen Interview-Beiträgen und aus Archivmaterialien erstellt. Die ersten sechs Minuten dienten als Einstieg in die Podiumsdiskussion. Drei andere Arbeitsgruppen hatten sich mit dem Wesen der Täter des Nationalsozialismus beschäftigt. Es wurden neben anderen Aspekten die Fragen aufgeworfen, inwieweit die Aufseherinnen in Ravensbrück menschliche Monster oder "ganz normale Frauen" waren und "Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder wurden".
Simone Erpel, die Projektleiterin der Ravensbrück-Ausstellung "Im Gefolge der SS - Aufseherinnen im Frauen-KZ Ravensbrück", Harald Welzer, Autor des Buches "Täter - Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden" und Michael Wildt, Autor des Buches "Generation des Unbedingten - Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes", standen den Teilnehmern als Referenten zur Verfügung. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen fing die israelische Internet-Zeitung y-net mit dem Titel "Auch die Nazis waren einmal normal, und das ist das Erschreckende" sehr treffend ein.
Den Bezug zur Gegenwart stellte eine weitere Arbeitsgruppe mit dem Thema "Rechtsradikalismus heute" her. Michael Kohlstruck vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und Michaela Köttig, Autorin des Buches "Lebensgeschichten rechtsextrem orientierter Mädchen und junger Frauen", standen diesen Teilnehmern Rede und Antwort. Zentrales Ergebnis war die Sorge, dass der derzeit existierende Rechtsradikalismus unterschätzt werde, woraus die Notwendigkeit abgeleitet wurde, entsprechend in präventive Bildungsmaßnahmen und in Projekte gegen Rechts zu investieren.
Den protokollarischen Höhepunkt der Jugendbegegnung stellte die Teilnahme der Jugendlichen an der Gedenkstunde gemeinsam mit den Bundestagsabgeordneten im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes dar. Anschließend wurde mit Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert und dem Gastredner der diesjährigen Gedenkstunde, dem Publizisten Prof. Dr. Ernst Cramer, über die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen diskutiert. Eine Gruppe hatte den 17-minütigen Film "Die Frage nach dem Unterschied" in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück aus eigenen Interview-Beiträgen und aus Archivmaterialien erstellt. Die ersten sechs Minuten dienten als Einstieg in die Podiumsdiskussion. Drei andere Arbeitsgruppen hatten sich mit dem Wesen der Täter des Nationalsozialismus beschäftigt. Es wurden neben anderen Aspekten die Fragen aufgeworfen, inwieweit die Aufseherinnen in Ravensbrück menschliche Monster oder "ganz normale Frauen" waren und "Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder wurden".
Simone Erpel, die Projektleiterin der Ravensbrück-Ausstellung "Im Gefolge der SS - Aufseherinnen im Frauen-KZ Ravensbrück", Harald Welzer, Autor des Buches "Täter - Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden" und Michael Wildt, Autor des Buches "Generation des Unbedingten - Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes", standen den Teilnehmern als Referenten zur Verfügung. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen fing die israelische Internet-Zeitung y-net mit dem Titel "Auch die Nazis waren einmal normal, und das ist das Erschreckende" sehr treffend ein.
Den Bezug zur Gegenwart stellte eine weitere Arbeitsgruppe mit dem Thema "Rechtsradikalismus heute" her. Michael Kohlstruck vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und Michaela Köttig, Autorin des Buches "Lebensgeschichten rechtsextrem orientierter Mädchen und junger Frauen", standen diesen Teilnehmern Rede und Antwort. Zentrales Ergebnis war die Sorge, dass der derzeit existierende Rechtsradikalismus unterschätzt werde, woraus die Notwendigkeit abgeleitet wurde, entsprechend in präventive Bildungsmaßnahmen und in Projekte gegen Rechts zu investieren.
Weitere Informationen
- Auf den Spuren der Vergangenheit - Jugendbegegnung des Deutschen Bundestages, aus "Blickpunkt Bundestag", Januar 2006
- Berichte über die Jugendbegegnung auf www.mitmischen.de
- Die Gedenkveranstaltung und Podiumsdiskussion im Web-TV
- Präsentation von Matthias Heyl, Leiter der pädagogischen Dienste der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, anlässlich der Jugendbegegnung (2,3 MB)
Quelle:
http://www.bundestag.de/jugend/begegnung/