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06/2001
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KOMMISSIONSVORSITZENDER UNTERRICHTETE AUSSCHUSS

Vorschläge zur Verbesserung der Wohnungssituation im Osten erörtert

(nl) In Ostdeutschland stehen rund eine Million Wohnungen leer, das sind 13 Prozent des Bestandes. Darauf hat der Vorsitzende der Kommission "Wohnungswirtschaftlicher Strukturwandel in den neuen Bundesländern", der frühere Leipziger Oberbürgermeister Hinrich Lehmann-Grube, am 30. Mai im Ausschuss für Angelegenheiten der neuen Länder hingewiesen.

Derzeit sei der Leerstand vor allem bei Altbauten in den Innenstädten festzustellen, da ein Drittel aller bis 1918 gebauten Wohnungen leer stünden. Die Leerstände in den zwischen 1949 und 1990 gebauten Wohnungen, 1998 mit etwa acht Prozent noch relativ moderat, stiegen "dramatisch an", so Lehmann-Grube. Ein gravierendes Problem sah er in der starken Konzentration der Leerstände beim industriell gefertigten Wohnungsbestand.

Die Kommission hat nach seinen Worten unter anderem empfohlen, die Eigentumsbildung für die Stadtentwicklung zu nutzen. Um weiteren Leerstand und Verfall zu vermeiden, müssten potenzielle Käufer dazu angeregt werden, modernisierte Altbauwohnungen zu kaufen, bestehende Gebäude umzubauen oder Eigentum auf Recyclinggrundstücken oder auf großen innerstädtischen Flächenreserven zu bilden. Dazu sollte die Eigenheimzulage bei Käufen aus dem Bestand, bisher für acht Jahre in Höhe von jährlich 2.500 DM gewährt, auf 5.000 DM verdoppelt und im Gegenzug die bisherige Zulage für Neubauten von 5.000 DM auf 2.500 DM halbiert werden. Aus dem Ausschuss hieß es jedoch, die Eigenheimförderung sollte nicht geändert werden.

Weitere Vorschläge der Kommission zielen nach den Worten Lehmann-Grubes darauf ab, große Wohnungen durch Zusammenlegung kleiner Wohnungen zu schaffen. Darüber hinaus werde geraten, den Abriss leer stehender Wohnungen dort, wo er für den Stadtumbau nützlich ist, mit bis zu 140 DM pro Quadratmeter Wohnfläche zu fördern. Dazu wären über zehn Jahre lang etwa 300 Millionen DM jährlich aufzuwenden.

Die Kommission schätzt, so Lehmann-Grube, dass bis 2010 etwa 150.000 Haushalte modernisierte Altbauwohnungen kaufen könnten. 100.000 Eigenheime könnten auf Recyclinggrundstücken und in sonstigen Stadtlagen entstehen. 200.000 Haushalte erhielten durch die empfohlene höhere Förderung die Möglichkeit, Bestandswohnungen zu kaufen, was die Leerstände (ohne Abriss) um fast 200.000 vermindern würde. Durch Abriss kämen etwa 350.000 Wohnungen vom Markt, so der Kommissionsvorsitzende.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2001/bp0106/0106037a
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