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04/2002
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Hintergrund

Nahrungsmittel

Im 18. Jahrhundert war "restaurant" in Frankreich nichts weiter als ein Beiwort, zugeordnet dem Begriff "Suppe", die in den städtischen Vergnügungsvierteln ausschließlich den Herren nach den Anstrengungen der Nacht zugedacht war. War die Suppe kräftigend und stärkend, so galt sie als restaurierend - stellte sie doch denjenigen wieder her, der sie aß. Zubereitet wurde die Kraftbrühe recht aufwendig. Zwölf Stunden kochten in einem verschlossenen Gefäß, das im Wasserbad stand, eine Hammel- und eine Kalbskeule sowie drei Rebhühner. Wirte, die diese Kraftbrühe später anboten, nannten sich Restaurateure.

In den Restaurants, Kantinen, Bistros und Cafeterias der Abgeordnetenhäuser und des Reichstagsgebäudes wird vielerlei angeboten, um Körper und Geist zu restaurieren. Zur Kunst des Herrichtens von Speisen ist die Kunst der Präsentation gekommen. Was verlockend aussieht, ist schon halb gekauft. Aus abgepackten Sandwichs werden Gebirgszüge, Croissants bilden Täler und Hügel, belegte Brötchen malen Patchwork auf silberne Platten, Reis, Kartoffeln, Nudeln und Klöße bilden Muster in stählernen Wärmebehältern, Gemüse bereichert die Farbpaletten, Soßen und Dressings animieren, sein eigenes Kunstwerk auf dem Teller zu komplettieren. Das Auge isst nicht nur mit. Es kostet vor.

Nahrungsmittel
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Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2002/bp0204/0204010a
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