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2003
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AK 1

Einwanderung nach Deutschland - Deutschland ein Einwanderungsland?

Bereitschaft zum Zuhören hatten sie füreinander, die Jung-Experten für Einwanderung. Und das, obwohl sie es mit einem in der Öffentlichkeit sehr emotional und unfair diskutierten Thema zu tun hat-ten. Dabei standen sich Meinungen vom jeweils äußersten politischen Rand gegenüber - hier fand eine Minderheit, dass wirtschaftliche Flüchtlinge mit humanitären Flüchtlingen gleichzusetzen seien; da meinte ein konservativer Hardliner, Integration müsse bedingungslose Anpassung bedeuten, ohne dass Zustände, mit denen er aufgewachsen sei, geändert werden. Trotzdem ließen es die Diskutanten nicht an rethorischer Fairneß und Respekt vor der anderen Meinung fehlen.

Früh einigten sich die Teilnehmer auf zwei Diskussions-Schwerpunkte: Zuwanderungsregulierung und Integration. Einwanderung aus humanitären Gründen schien von Anfang an unstrittig. Die Geister schieden sich an der Frage, was mit wirtschaftlichen Flüchtlingen zu tun sei. Sollten sie nur je nach volkswirtschaftlichem Bedarf zugelassen werden, frei nach dem Motto "wir holen uns, wen wir brauchen"? Oder sollte dieses Land mit einem Armutskontingent, unabhängig vom eigenen wirtschaftlichen Standpunkt Verantwortung

übernehmen? Letztere blieb die Mindermeinung. Stattdessen war das Gros dafür, mit entwicklungspo-litischen Maßnahmen, Migration aus sozialer Not vorzubeugen.

Unmut kam auf in der Diskussion, als mit der statistischen Berechnungen eines Akademikers argu-mentiert wurde, nach denen ein Einwanderer 25 Jahre in die Sozialsysteme eingezahlt haben muss, bis er sich lohne. Mit dieser Art der Verwirtschaftlichung von Einwanderern schienen nicht alle einver-standen.

Kenntnis von deutscher Sprache und deutschen Verfassungswerten muss sein, das wurde auch im zweiten Diskussionsdurchlauf schnell klar. Richtige Arbeit dagegen erforderte die Frage, wie Integrati-on überhaupt funktioniert. Nach Ausschweifungen in die Bildungspolitik und Wirtschaftsgeschichte kam man doch zu einigen richtungsweisenden Vorstellungen: Bundesweite Einführung von Ganztags-schulen mit integrativen Nachmittagsangeboten, dort wo es quotenbedingt nötig ist, Förderung inter-kultureller Begegnungen und Einrichtung von Jugendtreffs. Leider hat Arbeitskreis 1 einen Teil seiner Ergebnisse als Bericht nicht als Antrag formuliert. Dies kann durchaus im Plenum nachgeholt werden.

kvg

Quelle: http://www.bundestag.de/jugend/JuP_2003/JuPITER/programm/ak_1
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