Bildwortmarke des Deutschen Bundestages . - Schriftzug und Bundestagsadler
English    | Français   
 |  Sitemap  |  Kontakt  |  Fragen/FAQ  |  Druckversion
 
Startseite > Architektur und Kunst > Bundeshauptstadt Berlin > kunst u architektur >
Architektur und Kunst
[ zurück ]   [ Übersicht ]   [ weiter ]

Sigmar Polke

* 1941 in Oels / Schlesien · lebt und arbeitet in Köln

Preise und/oder Professuren · 1986 · Kunstpreis Goldener Löwe der Biennale di Venezia

Einzelausstellungen · 1997 · Die drei Lügen der Malerei, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn · Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwarts-kunst, Berlin · 1996 · Transit, Staatliches Museum Schwerin

Gruppenausstellungen · 1997 · Deutschlandbilder, Martin-Gropius-Bau, Berlin · 1985 · Kunst in der Bundesrepublik 1945-1985, Neue Nationalgalerie Berlin

Sigmar Polke reagierte in den sechziger Jahren auf eine sich in kapitalistischen Verhältnissen konsolidierende Bundesrepublik und ihre Medienlandschaft. Er nahm mit seiner Malerei von Anfang an einen ironischen und skeptischen Standpunkt ein und entwickelte eine vielfältige und experimentale Ästhetik, die Malerei und Zeichnung ineinander blendete. Triviale Materialien, Muster, Zeichen und Topoi finden darin nach wie vor Verwendung.

Zum einen erforschte er ihre bildstrukturellen Qualitäten, zum anderen gab er Statements zum Status des Kunstwerks nach der Avantgarde ab. In den Rasterbildern rekonstruierte er akribisch und in malerischer Handarbeit grobgerasterte fotografische Motive und bezeugte so sein handwerkliches Virtuosentum.

Mit "Höhere Wesen befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen!" (1969) ironisierte er die Kunst der Avantgarde, die als Ersatzreligion Karriere gemacht hatte. Er kultivierte den künstlerischen Kommentar als Opposition gegen die Rangordnung von Original und Fälschung.

Etwa seit 1980 experimentierte der Künstler vermehrt mit Malmaterialien und Farb-schichtenmalerei und schuf für den Deutschen Pavillon der Biennale von Venedig, 1986, alchimistische Wandmalereien, die durch Schwankungen der Feuchtigkeit und Temperatur im Raum ihre Farben veränderten.

Für das Reichstagsgebäude, im Westeingang, ist ein voraussichtlich sechs Meter hohes Format vorgesehen, das vom Künstler vorbereitet wird. Eventuell wird er eine changierende Postkarte mit der Germania des Niederwald-Denkmals als Vorlage wählen und dieses trivialisierte Motiv mit einer subtilen Malerei in nuancierenden Tönen umsetzen.

Büro für Kunst und Kultur - ivdt - im Auftrag der Bundesbaugesellschaft Berlin mbH

Quelle: http://www.bundestag.de/bau_kunst/berlin/kunst/kuebio44
Seitenanfang
Druckversion