Bildwortmarke des Deutschen Bundestages . - Schriftzug und Bundestagsadler
English    | Français   
 |  Sitemap  |  Kontakt  |  Fragen/FAQ  |  Druckversion
 
Startseite > Blickpunkt Bundestag > Blickpunkt Bundestag - Jahresübersicht 2000 > Deutscher Bundestag - Blickpunkt 03/2000 >
April 03/2000
[ zurück ]   [ Übersicht ]   [ weiter ]

AUSSPRACHE MIT IM KOSOVO TÄTIGEN HILFSORGANISATIONEN

"Flüchtlinge nicht zurückführen"

(mr) "Die geplante Rückführung von Kriegsflüchtlingen aus Deutschland in das Kosovo wird auf unseren entschiedenen Widerstand stoßen." Dies kündigte Ingo Radke, Vertreter des Malteser-Hilfsdienstes, am 15. März in einer Aussprache des Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe zur Arbeit von deutschen Hilfsorganisationen im Kosovo an. Die Vertreterinnen von "Ärzte ohne Grenzen" und der Stuttgarter Hilfsorganisation "Kinderberg" unterstützten den Protest mit Blick auf entsprechende Pläne des Bundesinnenministeriums.

Die Vertreter der Hilfsorganisationen schilderten Möglichkeiten, die humanitäre Hilfe für das Kosovo zu verbessern. So trat Ingo Radke dafür ein, die Mittel des Auswärtigen Amtes zur Unterstützung der humanitären Hilfe aufzustocken. Dabei verwies er auf die bessere Ausstattung der Helfer in Ländern wie der Schweiz oder den Niederlanden.

Lobend äußerte sich Dietrich Läpke vom Technischen Hilfswerk über den koordinierenden Stab des Auswärtigen Amtes. Dieser sei zu Beginn der humanitären Hilfe im Kosovo Tag und Nacht für die Vertreter der Organisationen erreichbar gewesen. Die vorausschauende Planung zukünftiger Einsätze könnte jedoch noch erheblich verbessert werden, führte Läpke weiter aus.

Sowohl die Mitglieder des Ausschusses als auch die Angehörigen der Hilfsorganisationen hoben zudem die zugespizte Lage in Montenegro hervor. Suzana Lipovac vom "Kinderberg" betonte, in Montenegro verdichteten sich die Anzeichen für "den nächsten Völkermord". Lipovac verwarf aber die Idee des Kulturbeauftragten der Bundesregierung, Staatsminister Klaus Naumann, ein internationales "Genozid-Warnbüro" zur frühzeitigen Information über mögliche Völkermorde einzurichten. Es lägen bereits genug Warnungen vor, betonte die "Kinderberg"-Chefin. Der Vorschlag Naumanns gehe deshalb am Problem vorbei, ergänzte die Geschäftsführerin von "Ärzte ohne Grenzen", Ulrike von Pilar, die Ausführungen Lipovacs. "Entscheidend ist die rechtzeitige Umsetzung politischer Information in Handlungen."

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0003/0003020b
Seitenanfang
Druckversion