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April 03/2000
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ANHÖRUNG IM UMWELTAUSSCHUSS

Weltall-Satelliten sollen das Klima überwachen

(um) Überschwemmungen wie derzeit in Mosambik könnten rechtzeitig erkannt werden, wenn im Rahmen des Klimaschutzes verstärkt Satelliten eingesetzt würden. Diese Überzeugung vertrat Dr. Mojib Latif vom Max-Planck-Institut für Meteorologie am 22. März gegenüber dem Umweltausschuss. Zu der Sitzung waren auch Mitglieder des Ausschusses für Bildung und Forschung geladen.

In der nicht öffentlichen Anhörung über "satellitengestütztes Umweltmonitoring als Instrument einer nachhaltigen Politik" hob der Sachverständige die Bedeutung der Überwachung aus dem All für das Klimaschutzabkommen "Kyoto Protokoll" hervor. Professor Wolfgang Cramer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung zufolge sind die Fernerkundungsdaten von Satelliten der Schlüssel für die Biosphäre und ihre Dynamik. Es gebe keine Alternativen zu den Satellitenbildern, die zeigten, wie stark sich die Vegetation auf der nördlichen Halbkugel in einem Jahr entwickelt. Auch könnten die Kohlenstoffflüsse in der Biosphäre beobachtet werden. Man habe beispielsweise im Amazonasgebiet den Vegetationsprozess und die Kohlenstoffbildung darstellen können, so Cramer weiter.

Latif betonte, ein Großteil der Treibhausgase wie etwa Kohlendioxid sei zweifellos auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen. Durch eine Kombination von Stations- und Satellitenmessungen könne man beobachten, wie sich klimarelevante Spurengase in der Atmosphäre anreichern. Solche Satellitenmessungen lägen bislang noch nicht vor, es sei daher wichtig, die satellitengestützte Fernüberwachung weiterzuentwickeln. Cramer vertrat die Auffassung, neben der Fernerkundung aus dem All seien auch künftig Überwachungs-Netzwerke am Boden notwendig. Er trat dafür ein, Wissenschaftler verstärkt im Planungsstadium von Fernbeobachtungen einzubinden, wie das etwa in den USA der Fall sei.

Klaus Barwinski vom Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen plädierte dafür, den Markt für Standard-Produkte aus dem Weltraum "anzuschieben". Optische und Radarbeobachtung könnten auch in der Regionalplanung genutzt werden. Nach den Worten Barwinskis stelle die Beobachtung aus dem All eine echte Alternative zur herkömmlichen Erfassung von dreidimensionalen Objekten dar.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0003/0003057a
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