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April 04/2000
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GESPRÄCH IM AUSSCHUSS

Wissenschaftler: Physik ist Kultur

(bf) Eine Delegation der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) unter Leitung des DPG-Präsidenten Dirk Basting hat sich am 5. April zu einem Gespräch mit dem Bildungs- und Forschungsausschuss getroffen. Eingeladen waren auch die Mitglieder des Wirtschafts-, des Verkehrs- sowie des Umweltausschusses. "Physik ist Kultur", stellte Professor Konrad Kleinknecht von der Universität Mainz fest. Dass dies in Deutschland nicht so gesehen werde, bewertete er als "kulturelles Defizit".

Wie Präsident Basting erläuterte, ist die DPG die älteste und die zweitgrößte wissenschaftlich-physikalische Gesellschaft der Welt. Ihr Ziel sei es, Wissenschaft und Physik voranzubringen, auch durch Nachwuchsförderung, Mitbestimmung von Studieninhalten und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Basting begrüßte, dass es gelungen sei, im Rahmen der Initiative "Wissenschaft im Dialog" das Jahr 2000 zum "Jahr der Physik" zu machen. Es sei ein guter Einstieg in die Problematik, naturwissenschaftliche Sachverhalte einem breiteren Publikum zu verdeutlichen.

Auf die Internationalität der Physik wies Professor Herbert Walther vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching hin. Sie könne nicht existieren ohne den Austausch mit ausländischen Kollegen und habe als erste Disziplin eine europäische Gesellschaft gegründet. Es sei aus seiner Sicht jedoch wünschenswert, wenn mehr ausländische Studenten nach Deutschland kämen. Dass dies nicht so ist, sei zum einen durch Sprachschwierigkeiten, zum anderen aber durch administrative Probleme bei den Universitäten bedingt.

Professor Sauerbrey von der Universität Jena bezeichnete die derzeitige Green-Card-Diskussion als sehr positiv. Sie gehe aber nicht weit genug. Übereinstimmend betonten die Wissenschaftler die Notwendigkeit, die Naturwissenschaften zu fördern und auf eine Erhöhung der Zahl von Physikstudenten hinzuwirken.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0004/0004035a
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