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September 08/2000
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Bund will Soziokultur ab 2001 spürbar stärker fördern

(ku) Der Bund will die soziokulturelle Arbeit im Rahmen seiner Zuständigkeit und Möglichkeiten weiterhin unterstützen und die Förderung ab 2001 spürbar erhöhen. Dies erklärt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 14/4020) auf eine Große Anfrage der CDU/CSU zur Soziokultur ( 14/1575).

Laut Regierung gehören soziokulturelle Zentren und Initiativen heute zur selbstverständlichen kulturellen Infrastruktur der Städte und Gemeinden und sind ein eigenständiger Faktor in der kulturellen Szene. Auch seien sie unverzichtbare Bündnispartner im Kampf gegen Rassismus und Rechtsradikalismus und Foren für die Bewältigung von Alltagskonflikten in den sozialen Brennpunkten. Der hohe Anteil ehrenamtlich Tätiger wird ausdrücklich gewürdigt, um so mehr seien Länder, Städte und Gemeinden gefordert, die notwendige Ausstattung für Soziokultur auch künftig bereitzustellen.

Die Antwort betont, "Aussagen der früheren Bundesregierung von 1990 zur kulturpolitischen Bedeutung der Soziokultur haben unverändert Gültigkeit". Danach stehen die als ‚traditionell' bezeichnete Kultur und die Soziokultur – die ‚häufig verkürzt' und damit fälschlicherweise als ‚alternativ' bezeichnet werde – weder im Gegensatz noch im Verhältnis eines beziehungslosen Nebeneinander. Auch gebe es keine Über- oder Unterordnung der Werte. Die Soziokultur habe sich erfolgreich weiterentwickelt, ohne Grundsätze, Inhalte und Zielvorstellungen aufzugeben. Den Angaben zufolge nutzten 22,2 Millionen Menschen 1998 die Angebote soziokultureller Zentren. Die Besucherzahl habe sich seit 1994 um 35 Prozent erhöht.

Das Finanzvolumen der Zentren belief sich 1998 laut Regierung auf ca. 315 Millionen DM. Dabei seien 146,59 Millionen DM selbst erwirtschaftet worden, die Förderung der Kommunen habe 82,41 Millionen DM erreicht. Mit Eigenmitteln von über 46 Prozent unterscheide sich die Soziokultur deutlich von traditionellen Theatern, Orchestern und Museen, erläutert die Regierung. Eine Gleichsetzung aus förderungspolitischer Sicht sei aber nicht erreicht worden. So werde jeder Theaterbesuch mit bis zu 280 DM finanziert, während der Besuch eines soziokulturellen Zentrums lediglich 6,37 DM in Anspruch nehme.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0008/0008062b
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