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Oktober 09/2000
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LEITER EINER DELEGATION DES SEJM IM AUSSCHUSS

"In Polen wird die EU momentan als bürokratisch empfunden"

(as) Die Europäische Union wird in Polen zum gegenwärtigen Zeitpunkt als bürokratischer Prozess empfunden. Diese Einschätzung äußerte am 27. September der Vorsitzende einer Delegation des Sozialausschusses des polnischen Sejm, Jan Lityn?ski, in der Sitzung des Arbeits- und Sozialausschusses.

Doris Barnett (SPD, Mitte) (v.l.n.r.): Krystyna Cencek, Stanislaw Brzózka, Stefan Macner, Stanislaw Szwed, Jan Litynski und Jan Chmielewski.
Die Ausschussvorsitzende Doris Barnett (SPD, Mitte) mit den Mitgliedern der polnischen Delegation (v.l.n.r.): Krystyna Cencek, Stanislaw Brzózka, Stefan Macner, Stanislaw Szwed, Jan Litynski und Jan Chmielewski.

Mit Blick auf den Beitritt seines Landes zur EU erklärte der Abgeordnete weiter, die Zahl der in der Landwirtschaft beschäftigten Personen sei mit 27 Prozent der Erwerbstätigen zu hoch. Insbesondere junge Leute müssten umdenken.

Außerdem sei es wichtig, dass im Nachbarland Deutschlands neue Branchen vor allem im Technologiesektor entstünden. Litynski verwies darauf, dass das polnische Bruttosozialprodukt wachse, die Zahl der Arbeitslosen aber nicht gesenkt werden könne. Während sich die Zentren entwickelten, sei dies in erster Linie ein Problem der ländlichen Regionen. Daher schwanke die Arbeitslosenquote regional zwischen 4 und 20 Prozent. In Bezug auf die Erwerbstätigkeit seien insbesondere Schulabgänger und zirka fünfzigjährige Arbeitnehmer die Risikogruppen.

Als vornehmliche Ziele nannte der Delegationsvorsitzende eine Steuer- und eine Bildungsreform. Die Zahl der Hochschulabsolventen sei im europäischen Vergleich mit 18 Prozent zu niedrig. Eine Quote von 30 bis 35 Prozent werde angestrebt. Außerdem wolle man sich darauf konzentrieren, das Erlernen von Fremdsprachen zu verbessern.

Der stellvertretende Vorsitzende der Delegation, Stanislaw Brzózka, bezeichnete die Entbürokratisierung der Wirtschaft seines Landes als ein weiteres vorrangiges Ziel. Ein Dialog zwischen Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Politik zu diesem Thema gestalte sich schwierig. Im Mittelpunkt der Diskussion stünde die Höhe der Löhne, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und die Arbeitszeit.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0009/0009048a
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