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Oktober 09/2000
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ERNTEAUSFÄLLE IM AGRARAUSSCHUSS THEMATISIERT

Brandenburg rechnet mit 280 Millionen DM Einbußen

(lw) Mit Erlöseinbußen zwischen 280 bis 300 Millionen DM ist Brandenburg voraussichtlich das von der Dürre in den Monaten April bis Juni und den nachfolgenden Ernteausfällen am stärksten betroffene Bundesland. Daneben rechnen auch Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen mit Mindereinnahmen. Dies erklärte ein Vertreter der Bundesregierung am 27. September gegenüber dem Landwirtschaftsausschuss.

Den Berechnungen zufolge gehe Mecklenburg-Vorpommern von Erlöseinbußen zwischen 250 und 300 Millionen DM aus, während sie in Sachsen auf 40 Millionen DM beziffert würden.

In Brandenburg lägen die Ausfälle bei Getreide bei etwa 19 Prozent gegenüber der "sehr guten" Ernte des Vorjahres. Dies sei auch vor dem Hintergrund der sandhaltigen Böden Brandenburgs und deren geringer Wasserhaltigkeit zu bewerten.

Etwa 134 Betriebe seien in Brandenburg, 50 Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern und 14 Betriebe in Sachsen in ihrer Existenz gefährdet, so der Regierungsvertreter. Die Maßnahmen zur Unterstützung der Landwirtschaft in den ostdeutschen Bundesländern seien zügig angelaufen, hieß es weiter. Dazu zähle etwa die Futternutzung auf stillgelegten Flächen und vorgezogene Ausgleichszahlungen. So habe Brandenburg von den Ausgleichszahlungen bereits am 31. August dieses Jahres Gebrauch gemacht, um die Liquidität der Betriebe zu verbessern. In Mecklenburg-Vorpommern sei geplant, die Ausgleichszahlungen in Höhe von 8 Millionen DM Ende September auszuzahlen. Sachsen-Anhalt wolle die Gelder dafür auf 5 Millionen DM aufstocken.

Die SPD-Fraktion vertrat dabei die Meinung, es müsse genau geprüft werden, ob die Betriebe aufgrund der Dürre geschädigt worden sind. Außerdem sei mit dem Land Brandenburg zu erörtern, welche Art von Landwirtschaft sinnvoll betrieben werden könne.

Auch nach Ansicht der F.D.P.-Fraktion sind die Standortbedingungen zu überprüfen. Gerade in Brandenburg habe man zu Zeiten der ehemaligen DDR die Landwirtschaft "sehr großzügig" ausgedehnt, was den unterschiedlichen Böden nicht immer gerecht werde. Die CDU/CSU-Fraktion regte an, die Liquiditätsprobleme insgesamt zügig zu lösen. Bündnis 90/Die Grünen setzten sich bei künftigen Schadensfällen in der Landwirtschaft für ein Versicherungsmodell ein, mit dem "zielgenau" auf den Schadensfall einzugehen sei, damit diese nicht in Abhängigkeit von der Haushaltslage stünden.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0009/0009065b
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