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Januar 01/2001
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EXPERTENANHÖRUNG

Zielvorgaben für Versorgung von Diabetikern anpassen

(ge) Mehrere Verbände des Gesundheitswesens fordern realistische Zielvorgaben und eine ausreichende finanzielle Ausstattung, um die Versorgung von Diabetikern zu verbessern. Dies erklärten Sachverständige am 24. Januar in einer Anhörung des Gesundheitsausschusses zu einem Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen ( 14/4263), in dem die Fraktionen für den Ausbau der Diabetesbehandlung eintreten.

Die Parlamentarier wollen eine effizientere Arbeitsteilung zwischen Haus- und Spezialärzten sowie den entsprechenden Kliniken. Auf diese Weise könne das Ziel einer qualitätsgerechteren Versorgung erreicht werden.

Die Deutsche Diabetes Forschungsgesellschaft kritisierte in einer schriftlichen Stellungnahme, die Versorgung der Diabetiker sei europaweit schlecht. Die Gesellschaft forderte von der Bundesregierung integrierte Versorgungsstrategien statt einseitige, hausärztliche Konzepte. Darum müssten Absichten formuliert werden, die für die Verbesserung der Strukturen motivierend wirkten. Außerdem sei das Schulungssystem vor allem im Bereich der medizinischen Fußpflege auszubauen. Bei den Grundlagen in der Behandlung von Diabetespatienten gelte es, ein nationales Diabetes-Register einzurichten, hieß es weiter. Der Vertreter des Deutschen Diabetiker Bundes, Klaus Fehrmann, machte sich für die staatliche Anerkennung des Facharztes "Diabetologe" und des Berufsbildes "Diabetesberater/in, – assistent/in" stark.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung sieht im Gesundheitsreformgesetz 2000 die Ursache für wesentliche Probleme bei der Finanzierung von Maßnahmen gegen Diabetes. Aufgrund der nicht versorgungsorientierten Budgetgrenzen müssten Gelder für die Behandlung von anderen Patientengruppen genutzt werden, um Diabetes vorzubeugen oder zu behandeln. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei die Budgetierung laut Dr. Leonard Hansen, Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, der "Hemmschuh". Die Regierung solle die bisherigen Vertragsmodelle aufrechterhalten, um den Wettbewerb zwischen den Krankenkassen zu sichern. Laut Heinz Windisch vom Verband der Krankenversicherten Deutschlands haben bereits 18 von 23 Krankenkassen Diabetiker-Verträge abgeschlossen.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2001/bp0101/0101061a
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