Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 35-36 / 23.08.2004
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Augenlicht für die Blinden

Christoffel-Mission

Rund 400.000 Afghanen sind nach Angaben der Christoffel-Blindenmission (CBM) in Bensheim erblindet. Wahrscheinlich liege die Zahl aber noch wesentlich höher. Wichtigste Ursachen für die hohe Zahl der Blinden im Land am Hindukusch: Grüner Star, Vitamin-A-Mangel, traumatische Kriegserlebnisse und Kriegsverletzungen. Zusammen mit anderen Hilfsorganisationen will die Christoffel-Blindenmission erreichen, dass bis zum Jahr 2020 vermeidbare Blindheit verschwindet. Dazu gehören vor allem der Grüne Star (der operabel ist) und der Vitamin-A-Mangel. Um dieses Ziel zu erreichen, sind sieben Milliarden Euro erforderlich. Für vier augenmedizinische Projekte in Afghanistanhat die CBM bereits 1,4 Millionen Euro zugesichert. Davon sollen vor allem Fachkräfte ausgebildet werden. Gegenwärtig arbeiten lediglich 80 Augenärzte in dem Land. Weltweit wird die Zahl der Blinden auf rund 50 Millionen Menschen geschätzt. Auch hier dürfte die wirkliche Zahl erheblich höher liegen, da viele Länder über keine Blinden-Statistiken verfügen. CBM, 1908 von dem Pastor Ernst Christoffel (1876-1955) gegründet, ist das weltweit größte Hilfswerk, das der Blindheit ihren Kampf angesagt hat. Sie arbeitet in 114 Ländern und unterstützt mehr als 1.000 Einrichtungen für seh-, hör- und körperbehinderte Menschen. Finanziert wird die Arbeit vor allem durch Spenden. Diese betrugen im vergangenen Jahr 34,1 Millionen Euro. Allerdings sind im ersten Halbjahr 2004 die Spenden stark zurückgegangen. Dies wird von der CBM-Zentrale vor allem auf die gestiegenen Zuzahlungen für ärztliche Behandlungen in Deutschland zurückgeführt. Insgesamt standen der Christoffel-Blindenmission im vergangenen Jahr 46,4 Millionen Euro zur Verfügung. CBM-Ärzte operierten über eine halbe Million Menschen, die an Grauem Star litten. Insgesamt hat die CBM inzwischen mehr als fünf Millionen Menschen das Augenlicht wieder zurückgegeben. cm


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2005.